Karin Johne
Adventsmeditationen
3. Woche
Mittwoch

Ich habe den Auftrag, das "Kind" vor äußeren und inneren Gefahren zu schützen.


 
Gebet
Bibel
Abschluß
  Hinführung
Gebet
Leben
Bibel
Abschluß

Die Gefahr für das Kind, wenn es keinen Raum im Stall gefunden hätte.

Hinführung
 In Bildern, Weihnachtsliedern und Krippenspielen wird es immer wieder dargestellt: Wie Joseph auf der Herbergssuche an eine Tür nach der anderen klopft - immer dringender, immer angstvoller. Das Kind scheint bei den Menschen keinen Platz zu finden, um geboren werden zu können.
Die wiederholte Verarbeitung solch eines Motives in der Kunst ist immer ein deutliches Zeichen dafür, daß da eine menschliche Situation angesprochen ist, die sich zu allen Zeiten und an allen Orten wiederholen kann und wiederholt. „Sie fanden keinen Platz in der Herberge", wie vielen Millionen Menschen geht das heute so! Aber geht es nicht auch unserem eigenen „Kind in uns" ebenso? Wieviel Raum gewähren wir ihm in unserem Leben, im Laufe eines Tages, einer Woche, eines Lebensjahres?...

Selbst ein irdisches Kind braucht Raum zum Leben und Zeit der Zuwendung, wenn es sich entfalten soll - mehr als alle materiellen Güter. Hat nicht das „Kind", was in uns geboren werden möchte, den gleichen Anspruch oder gar noch mehr?... Nun sprechen die Mystiker von der Erfahrung, daß gerade der Zeit der „Gottesgeburt in uns" ein Zeit des inneren Umbruchs, eine Zeit der Krise vorausgeht. Wie groß ist da die Gefahr, sich nach draußen zu kehren, alle möglichen Aktivitäten zu unternehmen - anstatt still dem inneren Wachstumsprozeß Raum zu geben, gerade auch dann, wenn er schmerzhaft ist. Wie es für die Mutter keine andere Möglichkeit gibt, als die Geburt geschehen zu lassen, so entscheidend wichtig ist es, gerade in solchen Zeiten inneren Umbruchs stillzuhalten und bei sich zu bleiben. Was sich in unserer verborgenen Tiefe abspielt, bleibt uns selbst meistens verborgen. Vielleicht erkennen wir im Nachhinein, daß sich da etwas getan hat, was eine Verwandlung bewirkte - vielleicht...

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Wiederholungsgebet
- „Herr",
- „komm in mir wohnen"...
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Leben
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Bibel
1 Kön 19, 8f:

Und Elia „aß und trank und ging durch Kraft derselben Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes Horeb und kam daselbst in eine Höhle und blieb daselbst über Nacht. Und siehe, des Herrn Wort kam zu ihm..."

Jeder und jede von uns braucht - gerade in Zeiten der inneren Müdigkeit, wie es Elia ging - eine „Höhle", in die er oder sie sich zurückziehen kann - um dort Gott neu zu begegnen...

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Abschluß:
Abschluß wie am Sonntag mit der Hirtensymphonie und im Blick auf das Weihnachtsbild, welches mich erinnert, daß ich und "mein Kind" in allen Gefährdungen in wie in einer gütigen Hand geborgen sind.

Gut ist es immer, sich die Worte des Wiederholungsgebetes noch einmal zurückzurufen, damit es vielleicht dann den Tag über oder in der Nacht in mir "weiterbetet", ohne daß ich es vom Willen her steuern müßte.

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