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Mittwoch |
Ich darf das „göttliche
Kind" in mir entdecken, und ihm Lebensraum schenken.
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Wir müssen sehr wachsam zwischen den Zeilen lesen, um zu erfahren, wie sich das Verhältnis zwischen Maria und Joseph gestaltet haben mag. Eines scheint deutlich: Maria war nicht imstande, Joseph von ihrem heiligen Erleben zu erzählen. Manches geschieht zwischen Gott und dem Menschen, was niemals über die Lippen kommt. Niemand weiß, ob und wem vielleicht Maria in viel späterer Zeit von diesem Urereignis ihres Lebens berichtet haben mag, daß es der Evangelist Lukas aufschreiben konnte. Trotz aller Kritik gibt es ernsthafte Forscher, welche die Kindheitsgeschichten bei Lukas auf eine Tradition zurückführen, welche auf Maria selbst zurückgeht. Gehörte sie doch zu der ersten christlichen Gemeinde.Aber wie es auch sei: damals kam nichts über ihre Lippen, selbst auf die große Gefahr hin, daß Joseph sie als Ehebrecherin dem Tode ausliefern könnte.
Es gibt eine „heilige Liebe", die so zart ist, daß sie sich dem Wort verschließt. Sie ist eingeborgen in eine Hülle des Schweigens, das nicht verletzt werden darf - wie ein Embryo in der Gebärmutter. Mit dieser Hülle des Schweigens übernimmt Gott selbst die Fürsorge für das Kind. Meister Eckehart sagt: „Wo ich nicht mehr will, da will Gott für mich"... Anders gesagt: Wo meine Grenzen erreicht sind, das Kind zu retten, dort darf ich vertrauen, daß auch mein „Kind" unter einem höheren Schutz steht....
Aber wir müssen uns auch in Joseph hineinversetzen, in sein inneres Ringen, seine inneren Kämpfe. War er gerade dadurch geöffnet für Bereiche, die uns so oft verschlossen sind - für Bereiche, durch die Gott manches Mal den Menschen anspricht und ihm Wegweisung erteilt? Joseph träumte - und empfing im Traum die Lösung seines Lebensrätsels, verbunden mit einer klaren Anweisung. Und wir hören nichts von einem Zweifel in ihm: Auch er glaubte und handelte entsprechend dieser göttlichen Weisung: „Als nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich:" (Mt 1,24)zurückEs brauchen nicht immer Träume zu sein, durch die Gott sich uns kundtut. Manchmal sind es auch plötzlich auftauchende Gedanken, Gefühle, Stimmungen, die uns weiterhelfen können. Aber Achtung: Diese Möglichkeiten benutzt auch der Widersacher Gottes, um uns von unserem Weg abzubringen. Gerade in diesen Bereichen ist die „Unterscheidung der Geister" entscheidend wichtig! Alles das, was uns zu Glaube, Hoffnung und Liebe hinführt, dürfen wir getrost annehmen, bei allem, was uns in innere Unruhe und Verwirrung stürzt, ist höchste Vorsicht geboten!
„Du"... (nur dieses eine Wort bei jedem Atemzug)
Ich versuche, mich bei jedem Ausatmen
etwas tiefer in den tiefsten Raum des Schweigens in mir hineinnehmen zu
lassen - in den Raum, in den kein Wort und kein Bild mehr Zutritt hat,
in den Raum, in dem Gott selbst wohnt...
„Dein Engel" (einatmen, ich öffne mich dabei der Wirklichkeit der mich umgebenden guten Mächte) - - „beschütze mich" (oder "leite mich")- (ausatmen)...zurück
Mt 1, 18 -25:
"Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, daß sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloß, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben;denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. .... Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus."Auch bei diesem biblischen Bericht gilt es wieder, innerlich so genau als möglich zu sehen, zu hören, zu „wittern", welcher Geist hier am Werke ist, mich einzufühlen in Joseph - und schließlich das zu "verkosten", was mich am tiefsten angerührt hat:
(Ignatius von Loyola). |
Der Abschluß ist täglich der gleiche wie am Sonntag der zweiten Woche.-zurückWenn Sie diese hier vorgeschlagenen Abschlußmöglichkeiten nicht nachvollziehen können, empfehle ich Ihnen, sich auf jeden Fall eine eigene Form zu suchen, die Ihnen persönlich zusagt, damit Sie auf jeden Fall die Meditationszeit für sich mit einer festen Form abschließen.