Lukas
22, 54 - 71
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Grundmeditation:
„für euch"... „für
mich"...
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Dieses "für euch" heißt erstens: Du tust es an
meiner Statt, so daß ich von diesen Nöten befreit bin...
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Dieses "für euch" heißt zweitens:Du öffnest
Dich durch Dein Leiden für für mein „mit dir", daß ich
von nun an „mitleiden", „mitgekreuzigtwerden", „mitsterben" kann mit Dir
- meine Nöte mit den Deinigen verbinden - um das „Mitleben", „Mitherrschen",
„Mitverherrlichtwerden" zu erlangen...
Christusmeditation:
„sie nahmen Dich fest und führten
Dich"...
-
Ich schaue auf Dich, Herr, was Du auf dem Weg zum Hohenpriester
und dort in dessen Palast „getan" hast - was wird eigentlich von Deinem
„Handeln" berichtet?...
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Wo erlebe ich mich selbst mit „gebundenen Händen" und
daß ich „geführt werde, wohin ich nicht will"?...
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- manchmal bewahrst Du mich davor durch Dein Leiden...
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- manchmal schenkst Du mir dadurch Anteil an Deinem Leiden...
„Du wendest Dich um und schaust
Petrus an" - (der sagt:) „Ich kenne den Menschen nicht"...
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Wo bin ich in Gefahr, Dich zu verleugnen, zu leben, als ob
ich Dich nicht kenne - zu reden, als ob ich Dich nicht kenne - vielleicht
sogar zu sagen: „Ich kenne ihn nicht"?...
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Ich stelle dieser Bereiche meines Lebens unter Deinen Blick...
-
Ich verweile unter diesem Blick, bis mir etwas davon aufgeht,
was ich eigentlich getan habe...
Du läßt Dich verspotten,
Du läßt Dich schlagen, Du läßt Dich schmähen...
-
Lebt nicht in jedem Menschen die Möglichkeit des Sadismus,
der verborgenen Freude am Leiden anderer - kenne ich solche Grausamkeiten
als „Nadelstiche" anderer - kenne ich vielleicht auch solche Anwandlungen
- ganz tief verdrängt auch in mir?
-
Wie erlebe ich Situationen, in denen das nackte Böse
im Menschen zutage tritt - wie reagiere ich darauf?...
-
Suche ich den „Sündenbock" immer nur bei den anderen?...
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Bekenne ich mich selbst als mitschuldig - und wenn es nur
in einem bösen Gedanken" gegenüber einem anderen
wäre?...
-
Kenne ich die Möglichkeit des Geschehenlassens, wo es
mich trifft, um die satanische Spirale des Bösen außer
Kraft zu setzen?...
Du läßt Dich fragen nach
Deinem Bekenntnis, nach Deinen Motiven, nach Deiner Vollmacht - von den
„Frommen", den „Schriftgelehrten", den Theologen...
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Es ist gut, daß es Theologen und die Theologie gibt,
aber es ist gefährlich, wo die Theologen meinen, die Wahrheit ganz
genau zu kennen - wo sie richten und verurteilen, wo sie kein Geheimnis
einer besonderen Sendung mehr stehen lassen...
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Wo bin ich in Gefahr, aus meiner eigenen Schriftkenntnis
heraus oder auf Grund eines Autoritätswortes einer kirchlichen Person
oder eines kirchlichen Gremiums, ein hartes Urteil über einen anderen
Christen oder eine Gruppe zu fällen?...
-
Wie gehe ich um mit dem Geheimnis der je eigenen Sendung
eines jeden Christen, auch dort, wo sie mir ungewöhnlich vorkommt?...
Du weißt um den Umbruch der
Zeiten, der in diesem Geschehen geschieht: „von nun an"
-
Das Reich Gottes beginnt in der Sicht dieses Evangelisten
Lukas bereits hier, es bricht an mit Deinem Tod und Deiner Auferstehung
- und bleibt nicht in einer unerkennbaren Ferne. (vgl.V.16)...
-
Bin ich bereit, vielleicht gerade in einer Leidenskrise in
das „Mit - Christus -Leiden" einzutreten - und damit bereits in das anbrechende
Gottesreich?
(„so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum, daß
sich eure Erlösung nahet" Lk 21,28)...
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Du bekennst Dich trotz der drohenden Verurteilung zu Deiner
Sendung: „Ihr sagt es - ich bin es!"...
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Beurteile ich Dich nach dem, wie Du vor mir stehst - wie
ich Dich so vor mir sehe in Spott und Schande - oder bekenne ich: „Du -
Sohn Gottes"
-
Ich vergleiche Deine Weise des Bekennens mit der Art, wie
Petrus unter einer viel geringeren Gefährdung sein „Bekenntnis" ablegte
- Was liegt mir näher?"...
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Wo lag die Gefährdung des Petrus - wo liegt meine Gefährdung?...
„Petrus folgte von ferne"...
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Sichert im Ansturm der Bosheit nur Deine unmittelbare Nähe
vor der Gefahr der Verleugnung?...
„Petrus saß mitten unter ihnen
(den Feinden Jesu)"...
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Petrus will sich zwar wärmen, aber dennoch unerkannt
bleiben - Herr, wer von uns wäre nicht in gefährlichen Situationen
in ähnlicher Gefahr?...
„Er aber leugnete"...
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Gibt es vielleicht nur die beiden Wege in bestimmten Entscheidungssituationen:
Entweder ich verleugne Dich - mit allen Konsequenzen - oder ich verleugne
mich selbst - mit allen Konsequenzen?...
„und er ging hinaus und weinte bitterlich"...
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Tiefe Reue (nicht Selbstmitleid wegen der Vernichtung meines
Idealbildes!) ist ein Gnadengeschenk Gottes - Beginn eines neuen Weges!
Tiefenmeditation:
„Herr, blicke mich an!"...