Lukas
22, 39 - 53
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Textmeditation:
„...Er ging hinaus nach seiner
Gewohnheit an den Ölberg"... „Es folgten ihm seine Jünger"
-
Zu Beginn Deines eigentlichen Kreuzweges unternimmst Du nichts
Außergewöhnliches, nach Deiner Gewohnheit gehst Du an den vertrauten
Ort des Betens...
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Hilf uns, gerade in Krisensituationen das Gewohnte, das Beten
nicht zu unterlassen!...
„Betet, damit ihr nicht in Versuchung
fallt."..
-
Dort, wo dem Satan freie Hand, Macht gegeben ist, beim Weg
in sein Herrschaftsgebiet hinein, gibt es nur eine Möglichkeit des
Überlebens: das intensive Gebet...
-
Hilf uns, gerade im „Kreuz", in der Müdigkeit der Trauer,
die Kraft und die Zeit zum intensiven Beten zu finden...
„Und er trennte sich ... kniete
nieder und betete..."
-
Du forderst nichts von den Deinen, als was Du selbst tust.
Du tust es „für uns", d.h. in einer Weise, die offen ist für
uns: Wir dürfen mit unserem „Kreuzweggebet" in Dein Beten eintreten...
-
Hilf uns dazu, unsere Gebete in Angst und Not, alle unsere
„Kreuzweggebete", in die Fülle Deines Golgothagebetes einströmen
zu lassen, sie in den lebendigen Strom aller menschlichen „Kreuzweggebete"
einfließen zu lassen...
„Vater, wenn Du willst..."
-
Das Wort Vater ist das zentrale Wort dieses Textes. Daß
Du es in dieser Situation brauchst, gibt diesem Wort, diesem liebenden
und vertrauenden Verhältnis zu Deinem Vater Wahrheit und Tiefe...
-
Hilf uns, gerade in „Kreuzwegsituationen" dieses Wort zu
Dir zu sagen - Dich als Vater ansprechen - Dich als Vater kennen - Dir
als Vater vertrauen - Dir als Vater alle Nöte bringen...
„Und sein Schweiß wurde wie
Tropfen des Blutes, die auf die Erde niederrannen."...
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In diesem einsamen Gebet durchkämpfst Du Deinen eigentlichen
Todeskampf in seiner grausamen Härte - ihn meditativ vorausnehmend.
Freiwillig begibst Du Dich selbst auf diesen Weg, noch ehe ihn die Menschen
Dir aufzwingen...
-
Hilf uns zu einer solchen Bereitschaft unserem eigenen Kreuz
gegenüber, daß es dann, wenn es uns von außen trifft,
doch ein freiwillig auf uns genommenes Kreuz bleibt...
„Während er noch redete"...
-
Die innere Bejahung, das „Dein Wille geschehe" zu einem Geschehen,
ist für Gott oft wie eine Bereitschaftserklärung. Nimmt er sie
an, ist unser Ja wie eine sich öffnende Tür, hinter der Gott
bereits mit seinem äußere Geschehen wartet, um es unmittelbar
folgen zu lassen...
-
Hilf uns zu diesem immer neuen „Ja, Vater", damit wir Dir
die Tür öffnen, durch die Du uns ein wichtiges, gar für
uns oder andere notwendiges Leiden hereinschicken „darfst" - Du wartest
auf unser Ja!...
„Einer der Zwölf" - „nährte
sich Jesus, um ihn zu küssen"...
-
Allen Dingen eignet die Ambivalenz, sie zum Guten oder zum
Bösen zu gebrauchen. Dies gilt in gesteigertem Maße von den
Ereignissen, die sich in Deiner unmittelbare Nähe abspielen:
-
Der Jünger kann zum Verräter werden - nur er!...
-
Das Liebeszeichen des Kusses kann zum Zeichen des Verrates
werden - nur dieses in dieser Intensität...
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Hilf mir, Zeichen und Wirklichkeiten meiner Liebe in ihrer
schutzlosen Gefährdung zu erkennen - wahre Liebe kann in echten Haß
umschlagen - bei anderen - bei mir selbst...
„Judas, mit einem Kuß verrätst
du den Menschensohn?...
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Herr, Du wußtest, welches Risiko Du eingingst, als
Du Deine Jünger in den geschützten Raum Deiner Liebe eintreten
ließest! Du hast uns Menschen dort Einlaß gewährt, wo
Du verwundbar bist!...
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Bewahre uns davor, Dich in Deiner Liebe zu uns zu verwunden
- bewahre uns davor, in Deiner Nachfolge uns vor einer Liebe zu verschließen,
die uns selbst verwundbar macht...
„Laßt ab - nicht weiter!"...
-
Freiwillig verzichtest Du auf die Verteidigung durch Deine
Jünger - und damit auf die schützende Mauer, die Gott um Dich
aufgebaut hatte...
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„Was könnte Gott alles aus uns machen, wenn wir uns
zum Leiden bereit erklärten", sagt Johannes vom Kreuz. Hilf uns, zu
erkennen und zu bejahen, wo Du uns zum „Mitleiden" und „Mitsterben" mit
Christus aufforderst - zum freien Verzicht auf Bewahrung...
„Dies ist eure Stunde und die Macht
der Finsternis"...
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In diesem freiwilligen Heraustreten in das Machtgebiet der
Finsternis erfüllst Du Deine Sendung!... Du tust es „für uns"...
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Hilf uns zu erkennen, wann wir in Anspruch nehmen dürfen,
daß Du diesen Weg stellvertretend für uns gegangen bist, uns
davon befreiend, und wo Du uns ums „Mitleiden" bittest: „mit Dir"...
Tiefenmeditation:
„Abba" - „Ja, Vater"...