Lukas
8, 26 - 39
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Grundmeditation:
"Transparenz"...
Textmeditation:
Identifikation mit Jesus:
Jesus erlebt, daß er beim
Gebet "transparent" wird für die Wirklichkeit Gottes, daß eine
unsichtbare Wirklichkeit kurzzeitig sichtbar für andere wird. Das
geschieht beim Gebet auf dem Berge.
-
Wünsche ich mir manchmal, ein wenig von solcher Transparenz
des Ewigen zu erleben?
- Ich spüre dem nach, ob da eine verborgene Sehnsucht
in mir ist...
-
Ich weiß, daß solcher sichtbarer Einbruch der
Welt Gottes immer reines Geschenk bleibt, nie durch Anstrengung zu "erreichen"
ist. Und dennoch: Im Blick auf Jesus frage ich mich, ob ich von meiner
Seite alles tue, um diese kostbare Möglichkeit nicht zu blockieren,
keine Hindernisse aufzurichten...
Jesus weiß oder ahnt, daß
etwas Besonderes, etwas Großes auf ihn wartet. Und er stellt sich
darauf ein.
„Nach 8 Tagen..."
-
Jesus wartet einen bestimmten Zeitpunkt ab. Ich vesuche,
mich einzufühlen in sein Horchen auf den Willen des Vaters: Wann ist
der rechte "kairos", die rechte Zeit?
-
Wie sieht es aus mit meinem inneren Horchen auf den rechten
Zeitpunkt?...
- für mein Beten?...
- für eine Aufgebe?...
„er nahm mit sich..."
-
- Jesus möchte nicht allein sein in dieser entscheidenden
Stunde seines Weges. Er nimmt mit sich seine drei vertrautesten Jünger...
-
- Wen möchte ich in solch entscheidender Stunde bei
mir haben? Wieweit bin ich überhaupt bereit, kostbare Erfahrungen
mit anderen zu teilen?...(selbst wenn sie im entscheidenden Moment schlafen
und nicht "reif" sind für solches Erleben?...)
-
- Jesus steigt auf einen Berg, um zu beten. Ich mache mir
eine Bergbesteigung mit ihren Mühen bewußt - was mag Jesus dazu
bringen, diese Anstrengung auf sich zu nehmen und seinen Jüngern zuzumuten?...
-
- Wie sieht es bei mir aus, für ein gutes Gebet Anstrengungen,
Mühen, Opfer auf mich zu nehmen?... Paßt das überhaupt
in mein Denkschema im Blick auf das Beten hinein?...
Jesus erfährt in diesem Gebet,
daß sich die Welt Gottes für ihn öffnet
(bei seiner Taufe öffnete
sich der Himmel über ihm)...
-
Dabei erfährt Jesus die Überwindung von Raum und
Zeit: Die Vergangenheit ist gegenwärtig in den beiden großen
Propheten des Gottesvolkes - die Zukunft wird ihm offenbart als Vollendung
im Leiden in Jerusalem...
- Meister Eckehart sagt, daß Raum und Zeit aufgehoben
ist, wenn der Mensch ein Stück der Ewigkeit Gottes berührt, bei
dem es keinen Raum und keine Zeit gibt.
- Wo kann ich als Mensch die Relativität des Raumes
und der Zeit ahnen, vielleicht ein wenig erleben?... Kann ich ahnen, daß
das vielleicht etwas mit Gott zu tun und der "Ewigkeit" hat?....
-
Dabei erfährt Jesus mit seinen menschlichen Sinnen eine
Wirklichkeit, die uns sonst verborgen bleibt - daß Irdisches nur
vorläufig ist, daß es durchsichtig, transparent werden kann
für das Ewige...
- Er hört sinnenhaft, was sich sonst nur dem Glauben
offenbart: "Du bist mein geliebter Sohn" (auch hier der deutliche
Anklang an die Taufe mit der Himmelsstimme)...
- Dürfen wir hier bei Jesus etwas anschauen, was
in ihm aufleuchtet, was jedoch uns allen verborgen eigen ist als "Kindern
Gottes", als "Geheiligten in Christus", als "geliebte Kinder Gottes"?...
- Darf ich mir im Schauen auf dieses Bild des Evangeliums
neu meiner eigenen Würde bewußt werden, sie glaubend
annehmen ("ihr habt empfangen den Geist der Kindschaft" Röm 8,25)...
Identifikation mit den Jüngern:
-
Ich versetze mich in einen der Jünger hinein:
Wie mag es ihm zumute gewesen sein,
- als er den Berg mit Jesus hinaufstieg...?
- als er vom Schlaf erwachte und plötzlich dieses
unerwartete Bild vor sich sah?...
- als er "Hütten bauen" wollte? (Kenne ich ähnliches
irgendwoher?...)...
- als er die Stimme vom Himmel hörte?...
- als Jesus plötzlich wieder allein vor ihnen stand...?
- was ihn veranlaßt haben mag zu schweigen von
dem Gesehenen und Erlebten?...
- als sie den Berg wieder hinabstiegen...
Tiefenmeditation:
Ich darf mir hier in meinem geistlichen Leben
keine "Hütten bauen", sondern bleibe ein Mensch „auf dem Wege"...