1 Korinther
15, 12 - 19
Bibeltext:
Bitte zuerst selbst langsam
und sorgfältig lesen (Bibeltext
im Internet)
Textmeditation:
Paulus versucht hier, einmal konsequent
durchzudenken, was unser Leben ohne unseren Auferstehungsglauben wäre...
-
Ich frage mich: Kann ich mir mein Leben
ohne meinen christlichen Glauben vorstellen?... Wie würde es etwa
aussehen?... Was wäre vielleicht anders - oder etwa gar nichts...?
-
Paulus nimmt die
Inkarnation, die wahre Menschwerdung Christi ganz ernst: Christus war so
wirklich wahrer Mensch, ununterschieden von uns Menschen, dass er sagen
kann:
"Gäbe es
keine Auferstehung der Toten,
- dann wäre
auch Christus nicht auferstanden"... (2 mal !)
Könnte man etwa vergleichbar fortfahren:
-
"Gäbe es im menschlichen Leben keine Wunder, dann hat
auch Christus keine Wunder getan"... oder:
-
"Gäbe es keine Versuchlichkeit im menschlichen Leben,
dann hätte auch Christus nicht versucht werden können" ?...
Paulus stellt
sich und uns die Konsequenzen aus dieser Vorstellung geradezu hart vor
Augen:
"Wäre Christus
nicht auferweckt worden,
- "dann wäre
unsere Verkündigung leer "
- "dann wäre euer Glaube
leer (kenos)"...
- "dann wäre euer Glaube
vergeblich (mataios)...
Welchen ("wirkkräftigen") Inhalt hat meine Verkündigung?...
Welchen ("wirkkräftigen") Inhalt hat die Verkündigung
derer, die meine "Lehrer" sind oder sein sollten?...
Welchen wirklichen (substantiellen) Inhalt trägt mein
Glaube in sich?... Ist Christus als der Auferstandene Inhalt meines Glaubens?
- ist Christus in mir Inhalt meines Glaubens?
"Wäre Christus
nicht auferweckt worden, -
- "dann wären wir falsche
Zeugen Gottes"...
-
Falsche Verkündigung und falscher Glaube sind keine
Privatangelegenheit, sondern ein Verhalten "gegen Gott" - also Sünde!...
"Wäre Christus
nicht auferweckt worden,
- "dann seid ihr noch in euren
Sünden"...
-
Karfreitag ohne Ostern könnte keine Sündenvergebung
bewirken - zu Ostern geschieht die Verwandlung der Sünde zur "felix
culpa", zur "glückseligen Schuld", die "einen so erhabenen Erlöser
gefunden hat"
-
Ist es nur Christus als der Auferstandene in mir, der auch
von innen her meine Schuld vergeben kann, indem er sie verwandelt??..
"Wäre Christus
nicht auferweckt worden,
- "dann sind die in Christus Entschlafenen
verloren"...
Dann betrifft das meine heimgegangenen Angehörigen,
Lehrer, Freunde usw. ...
Dann betrifft das aber auch alle "abgestorbenen" Bereiche
meines Lebens - alle unerfüllten Sehnsüchte und Wünsche,
- alle scheinbar notwendigen Opfer... usw...
"Wäre Christus
nicht auferweckt worden,
- " dann wären wir - wenn
wir allein auf Christus hoffen - die Erbarmungswürdigsten unter den
Menschen"...
Ist unser Leben als lebendiges Leben immer Leben auf ein
Ziel hin, ein Leben auf Hoffnung hin, dann fiele dieses Leben ohne
Ziel und Hoffnung in eine Fülle von unzusammenhängenden Einzelmomenten
auseinander - es gäbe keine Person mehr, kein "Ich"...
Ich frage mich: Gäbe es ohne die Auferstehung Christi
für mich kein "Aussteigen aus der Zeit", keine "Ewigkeit", keine "Seligkeit",
- keine Erfüllung, die diese Raum-Zeit mit ihrer Begrenzung übersteigt?...
Wie sieht es mit der Hoffnung in meinem Leben aus - mit meiner
"Einstellung" auf ein Ende der Zeit in Tod und Sterben?...