Exegetische Anmerkungen un Literatur:

Das Neue Testament spricht unreflektiert und selbstverständlich von Dämonen, welche den Menschen quälen - und welche sich von Jesus bedroht fühlen. Diese Sicht wurde in der frühen Kirche fraglos übernommen - und besonders wurde die "Dämonenlehre" im alten Mönchtum ausgebildet. Dabei wundert man sich heute, mit welcher psychologischen Einfühlsamkeit und Kenntnis diese Wüstenmönche ihr Leben angesichts der "dämonischen Bedrohungen" führten und wie selbstverständlich sie damit umgingen. Schillernd ist dabei, wieweit man diesen "Dämonen" eine eigene Wirklichkeit zusprach - oder ob man sie auch vor allem als nach außen gestellte innerpsychische Dunkelheiten gesehen hat. Beides geht oft fast ununterscheidbar ineinander über. Wichtig war für die frühen Christen nicht in erster Linie, welche "objektive Wahrheit" hinter den "Dämonen" stand, sondern sie fragten vor allem, wie man mit diesen gefährlichen Mächten, die zweifellos den Menschen beeinflussen, richtig umzugehen lernte. Indem man die Dämonen mit Namen benannte, stellte man die inneren Dunkelheiten aus sich heraus und konnte lernen und üben, ihnen zu begegnen. Das dürfte auch für uns heute noch in keiner Weise überholt sein.


Literatur:
Grün, Anselm, Der Umgang mit dem Bösen, Münsterschwarzach 1980
Johne, K. Geistlicher Übungsweg, Graz 1999 4
Zur Exegese dieses Textes: Wiefel, Wolfgang, Das Evangelium nach Lukas, Berlin 1988


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