"Weil
Gott endlos ist, darum soll (auch) der Seele Liebe endlos sein. Lebte ein
Mensch tausend Jahre, er könnte (immer noch) zunehmen an Liebe, wie
man am Feuer erkennen kann: solange es Holz hat, solange wirkt das Feuer.
Je nachdem, wie groß das Feuer ist und wie stark der Wind weht, danach
wird auch das Feuer groß. Und so wollen wir unter dem Feuer die Liebe
und unter dem Winde den Heiligen Geist verstehen... Je größer
die Liebe in der Seele ist und je stärker der Wind, der Heilige Geist,
weht, um so vollkommener ist das Feuer, jedoch nicht mit einem Male, sondern
allmählich durch das Zunehmen der Seele. Denn stünde der Mensch
miteins in Brand, das wäre nicht gut. Darum weht der Heilige Geist
allmählich, auf dass der Mensch, sollte er (auch) tausend Jahre leben,
zunehmen könnte an Liebe" (405,30ff).
"Darum
hat Gott es bei uns auf nichts so sehr abgesehen wie auf die Liebe... Nichts
bringt dich Gott näher und macht dir Gott so zu eigen wie dieses süße
Band der Liebe. Wer diesen Weg gefunden hat, der suche keinen andern...
Dazu helfe uns der, der selber die Liebe ist. Amen" (438,24f; 439,1ff.22f).