3. Bitten
um den Heiligen Geist Gottes,
der meinem Herzen die Quelle
des Gebets entspringen läßt
Hinführung
Nicht
der Verstand oder das Gefühl, sondern allein das "Herz" ist der Ort
des Gebetes. Im Herzen des Getauften möchte der Heilige Geist immerfort
beten und rufen: "Abba, Vater" (Röm 8,15; Gal 4,6). Aber wir haben
diese Quelle oft verstopft, sie scheint versiegt zu sein. Nur ein "fleischernes",
lebendiges, nicht ein "steinernes", totes Herz in uns kann seine eigentliche
Aufgabe erfüllen, Quellort des Gebetes zu sein. Wo diese Quelle aber
wieder freigelegt wird, ist "Beten nicht mehr wirklich schwer. Das Gebet
ist uns ja seit langem geschenkt". Das schreibt André Louf, überwältigt
von der Erfahrung des in uns betenden Gottesgeistes. Keine Gebetsmethode
kann etwas anderes erreichen, als dieses verborgen in uns betende Herz
wiederzufinden, aufzuwecken und freizulegen. Deshalb sind methodische Meditationsübungen
als Weg nach innen notwendige Vorarbeit des Betens für viele Menschen,
aber auch nicht mehr. Wo das Gebet selbst von uns Besitz ergreift, entwickelt
es seine eigenen Methoden, es wird in uns zur Quelle, die immer gleichmäßiger
unser ganzes Leben ständig bewässert und fruchtbar werden läßt.
Übung
Johannes
4,6-14 ("Das Wasser wird in ihm zur sprudelnden Quelle werden")
Gebet
der Einfachheit
Ich
versuche, die verborgene Quelle des Betens in meinem Herzen zu spüren,
und verweile, indem ich das "Wasser" in mich hineinströmen lasse,
bis es weiter strömt, aus mir heraus ...
Variante
Römer
8,26;14-16 und Galater 4,6 ("Abba, Vater")