Als reines und unverdientes Geschenk habe ich als Kind die Taufe empfangen - so werden die meisten, die diese Zeilen lesen, sagen können. Ehe ich selbst etwas dazu tun konnte, ist mir die "neue Geburt" geschenkt worden (Joh 3,3-6), wurde ich reingewaschen von meiner Schuld (Eph 5,26), bin ich als "Zweig" mit dem "Baum" Jesus Christus "zusammenwachsen, verwachsen" (Röm 6,5, wörtlich übersetzt; Joh 15,5), wurde ich als ein "Glied" in den Leib Christi "einverleibt" (1 Kor 12,13), wurde ich aus einem "Fremdling" zum "Hausgenossen" Gottes (Eph 2,19). Die Symbolbilder, mit denen das Neue Testament das Geschenk des Getauftseins in die Herzen malen möchte, sind es wert, daß ich mich meditierend darauf einlasse - und damit die Größe dieses Gnadengeschenks immer tiefer erfasse und begreife. In solchem Meditieren öffne ich mich der Wirklichkeit, die bereits von mir Besitz ergriffen hat. "Werde, was du bist", sagt der Apostel Paulus seinen Gemeinden: Lebe aus dem Geschenk, das bereits dein Eigentum ist, laß das Lebenswasser strömen, das durch die Taufe bis in dein Leben hinein geleitet wurde.
Dazu begegnet uns, vor allem in der Apostelgeschichte, als weiterer Gesichtspunkt: wie eng und fast unlöslich Taufe und Gabe des Heiligen Geistes miteinander verbunden sind (z. B. 2,38). Erst im Empfang des Heiligen Geistes wird die Gabe der Taufe zur Fülle gebracht. Und umgekehrt ist es der Heilige Geist, der mir bewußtmacht, was für ein unbegreiflich großes Geschenk ich in der Taufe empfangen habe. Deshalb soll ich mit allen meinen Möglichkeiten darum bitten, daß mir der Geist Gottes die Gnadenquelle meiner Taufe immer tiefer erschließt.
Ich wähle mir eines der genannten Symbolbilder und meditiere unter diesem Bild das Geschenk meines Getauftseins ...
- Liedmeditation:
Du
hast zu deinem Kind und Erben,
mein
lieber Vater, mich erklärt.
Du
hast die Frucht von deinem Sterben,
mein
treuer Heiland, mir gewährt.
Du
willst in aller Not und Pein.
o
guter Geist, mein Tröster sein." (EG
200,1-2)
ich
sagte
wie
soll ich sie erwecken
woher
soll ich das leben nehmen
woher
den geist
daß
ich diese erwecke
die
stimme sagte zu mir
sprich
zu diesem totgebein...
sag
ihnen
etwas
ganz schönes
ich
sagte
was
soll ich ihnen sagen
sag
mir was ganz schönes
ja
-sagte die stimme -
sag
ihnen
sie
sollten aufstehn
sie
sollten aufstehn
zum
fest kommen
zum
tanz sollten sie kommen
hauche
ihnen
diese
hoffnung ein
diesen
geist
aber
woher nehme ich
diesen
geist
der
sie lebendig macht
und
die stimme
sagte
es
gibt einen
der
hat einen geist ausgehaucht
einen
herrlichen geist
jesus
hat
einen geist ausgehaucht
der
macht lebendig
dieser
geist liegt in der luft
sag
ihnen
sie
sollten tief atmen
den
geist jesu
einatmen
er
liegt in der luft
sag
ihnen
sie
sollten atmen
diese
hoffnung
einatmen
tief
einatmen
hoffnung..."
(Wilhelm Willms)
(Aus diesem Meditationstext suche ich mir eine Zeile aus, bei der ich verweile - eindringlich und vertrauensvoll betend.)