Nirgends wird es so deutlich wie im Zusammenleben mit anderen Menschen, daß ich unvollkommen bin, ja, daß ich trotz aller guten Vorsätze immer wieder Schuld auf mich lade. Menschliches Zusammenleben ist überhaupt nicht möglich, ohne daß immer wieder - ausdrücklich oder unausgesprochen - Vergebung geschieht. Daß ich so immer wieder neu auf menschliche Vergebungsbereitschaft angewiesen bin, läßt mich wirklichkeitsnah "begreifen", in welcher Tiefe ich davon lebe, daß Gott mir meine Schuld täglich vergibt.In dieser Übungseinheit geht es darum, im meditativen Durchdringen einer konkreten Situation, in der ich an einem anderen Menschen schuldig geworden bin, die Wurzeln dieser Schuld, ihr "Gewicht" und darin meinen Anteil am Leiden Christi in den Blick zu bekommen - um mich bis in diese verborgenen Wurzeln meiner Schuld hinein der Barmherzigkeit Gottes zu öffnen.
Gebet
(vor einem Kruzifix oder vor dem Bild "Der
Erlöser")