Woche 11c - Dienstag

3. Wahrnehmen meines alltäglichen Umgangs mit Menschen
als Übungsfeld,
mich immer neu als beschenkt zu erleben

Hinführung
Es ist schön, beschenkt zu werden - aber ist es für uns nicht auch oft schwer? Wer vermag es, sich über ein Geschenk zu freuen, ohne sofort innerlich zu fragen: Was erwartet der andere von mir als Gegenwert? Was muß ich ihm zurück schenken? Wie anders dagegen kann sich ein Kind über ein Geschenk freuen!

Wo wahre Liebe ist, schenkt sie von innen heraus, ohne zu rechnen. Und ebenso kann sich wahre Liebe beschenken lassen, ohne Wert und Gegenwert aufzurechnen. Im zwischenmenschlichen Bereich erleben wir hier etwas Entsprechendes zu dem, was die Bibel als Weg des Gesetzes oder als Weg der Gnade, als Leben aus dem Buchstaben oder als Leben aus dem Geist, vor uns hinstellt. Und mitmenschliches Verhalten wird hier wieder zum Symbol, das mir "begreiflich" macht, was es heißt, mich von Gott beschenken zu lassen - "aus Gnade" - "umsonst".


Übung
- Ich lasse innerlich an mir Menschen vorüberziehen, die mich - ohne jede Vorgabe meinerseits - von Kindheit an beschenkt und bereichert haben, in welcher Weise auch immer ...

Ich verweile: Was wäre ich ohne diese Menschen ... du beschenkst mich durch sie - aus Gnade...

- ich lasse innerlich einige Menschen an mir vorüberziehen, die mich in den letzten Tagen in irgendeiner Weise - ohne mein Verdienst - bereichert haben , gelobt haben, einfach angenommen haben ...

Ich verweile: Herr, ich danke dir ... du beschenkst mich durch sie - aus Gnade ...

- Ich öffne mich innerlich den unzähligen Diensten, die mir unbekannte Menschen täglich verrichten, damit ich menschenwürdig leben kann ...

Ich verweile: Ich lebe im Angewiesensein auf viele andere Menschen ... du beschenkst mich durch sie alle - aus Gnade ...


Variante
Jesaja 55,1-3 ("Kauft ohne Geld")

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