Auch das ist in der Geschichte Gottes mit den Menschen nicht zu übersehen:Gottes Wort, wo immer es einen Menschen anspricht, erwartet eine echte, freie Antwort dieses Menschen.
Die Antwort kann im Wort des Glaubens bestehen (Maria, Lk 1,38); sie kann im Gehorsam gegenüber einem klaren Befehl geschehen (Abraham, 1 Mose - Genesis 12,4); sie kann als eine unsichere Frage kommen (Samuel, 1 Sam 3,4-10); ja, sie kann sogar zuerst einen starken Widerstand ausdrücken (Mose, 2 Mose - Exodus 4,1; Jeremia, Jer 9,6). Aber ebenso kann diese Antwort des Menschen ein einziges leidenschaftliches "Ja" sein wie bei Jesaja, der als Mensch in das Gespräch der himmlischen Scharen hineinruft: "Hier bin ich, sende mich!" (Jes 6,8) Doch wollen wir nicht nur die ganz großen Gestalten der Heilsgeschichte ins Auge fassen. An ihnen wird deutlich, wie Gott überhaupt mit dem Menschen umgeht, auch mit jedem einzelnen von uns: Immer ist er ein Gott, der - indem er mich anspricht - auf meine Antwort wartet. Und es soll meine ganz eigene Antwort sein.
Bleiben wir bei unserer Blindenheilung - und meditieren wir sie heute im Blick darauf, wie dieser Blinde antwortet auf das, was mit ihm geschieht.
Markus 10,46-52 (Blindenheilung)Anregungen zum eigenen Meditieren:
So verweile ich im Schauen auf diesen antwortenden Menschen, wartend auf das, was in mir aufwacht und mitschwingt als meine Antwort ...Ich höre das Rufen des Blinden, schon dieses Rufen ist Antwort auf Vorhergegangenes ... ich schaue auf mich... Ich erlebe diese Erfahrungen des Blinden mit seinen Mitmenschen, und wie er darauf antwortet ... ich schaue auf mich ... Er vernimmt die Frage Jesu und antwortet ihr ... ich schaue auf mich ... Er erlebt das Tun Jesu und antwortet ... ich schaue auf mich ...