Lukas
13, 10 - 17
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Textmeditation:
" [Da war] ein Weib, die achtzehn
Jahre einen Geist der Schwachheit hatte; und sie war zusammengekrümmt
und gänzlich unfähig, sich aufzurichten"
Leibmeditation:
Ich fühle mich ein in die gekrümmte
Frau:
-
Ich gehe in gekrümmter Haltung, gebückt ein Stück
durch den Raum:
-
- wie fühle ich mich?
-
- wie weit ist mein Blickfeld?
-
- wie würde ich mich so in einer Menschenmenge fühlen?
-
- wie wäre es, wenn ich 18 Jahre lang so leben müßte?
Existenzmeditation:
-
Auch in mir gleicht etwas, eine Dimension meines Seins, dieser
gekrümmten Frau:
-
- wo immer ich mich niederdrücken lasse, ohne mich gleich
wieder aufrichten zu können,
-
- vielleicht von unerträglichen Lasten?...
-
- vielleicht von mich lähmenden Ängsten?...
-
- vielleicht von den Gewissensbissen einer Fehlhaltung, die
ich nicht abzulegen vermag?...
Christusmeditation:
Ich fühle mich ein in Dich. Herr:
-
Du bist im heiligen Ort ... („in einer der Synagogen")...
-
Du weißt Dich im heiligen Raum Gottes, dem Sabbat...
-
Du siehst sofort die Not dieser kranken Frau, die eine Kranke
unter den anderen Gesunden... („Und siehe")...
-
Du rufst sie zu Dir...(„Als aber Jesus sie sah, rief er
sie zu sich")...
-
Du legst ihr die Hände auf und läßt Deine
heilende, aufrichtende Kraft in sie einströmen... („Und er legte
ihr die Hände auf" )...
-
Was magst Du fühlen, als sie sich sofort aufrichtet?...
("und alsbald wurde sie gerade" )...
Identifikationsmeditation: Ichfühle
mich ein in die Frau:
-
Was mag sie fühlen, als sie sich angeschaut und entdeckt
sieht?... Was mag sie fühlen, als sie sich angesprochen erlebt?...
-
Was mag sie fühlen, als Du ihr die Hände auflegst?...
-
Wie mag sie sich fühlen, als sie sich endlich - nach
achtzehn Jahren - wieder gerade aufrichten kann?...
Existenzmeditation:
Herr, Du bist in der Ewigkeit Gottes, wo es keine Zeit
und keine Raum mehr gibt. Dorthin hast Du Deine Menschheit und Deine Taten
als Mensch mitgenommen. Was Du damals tatest, ist bleibende Wirklichkeit
für uns hier und jetzt...
-
Ich fühle Deinen Blick auf dem ruhen, was in mir verkrümmt
und niedergebeugt ist...
-
Ich höre Deine Aufforderung, mit dieser Not zu Dir zu
treten...
-
Ich spüre Deine Hände auf mir liegen und Deine
Kraft und Heilung in mich einströmen...
-
Ich nehme bewußt meine Wirbelsäule wahr, lasse
Deine Kraft in Wirbel um Wirbel einströmen, von unten angefangen nach
oben hin, und richte mich so langsam von unten nach oben hin auf...
-
Ich gehe als aufrechter, gerade Mensch ein paar Schritte
durch den Raum (und vergleiche den Unterschied zu meinem gekrümmten
Gang zu Anfang)...
Identifikationsmeditation: Ich
fühle mich ein in den Synagogenvorsteher:
-
er ärgert sich, weil da andere seine Maßstäbe
verletzen, für die er sich verantwortlich fühlt...
-
er verdrängt seine Wut auf Dich und tadelt die Menschen,
obwohl er Dich meint...
Existenzmeditation:
Auch in mir erwacht immer wieder einmal solch
ein „Synagogenvorsteher",
- der sich ärgert, wenn andere nicht nach seinen
Vorstellungen handeln...
- der über seinen Pflichten, seinem Perfektionismus,
die Not der Menschen nicht mehr sieht...
- der seinen Ärger an denen ausläßt,
die nichts dafür können...
Christusmeditation:
Ich
fühle mich in Dich ein, Herr, wie souverän Du die Szene beherrschst:
-
Du stehst als Aufrechter vor der Gekrümmten Frau (und
allen anderen, die „verbogen" sind...)
-
Du siehst in und hinter der äußeren Krankheit
den „Geist der Krankheit", und darin die Macht des Satans („welche der
Satan gebunden hat"...)
-
-
Du überführst den Synagogenvorsteher der Heuchelei,
-
weil er selbst seine Normen übertritt, die er so scharf
einfordert...
-
weil er die Lösung eines Tieres über die Loslösung
eines notleidenden Menschen stellt...
-
weil er die lange währende Not dieser „Tochter Abrahams"
(er betont: „zehn und acht Jahre lang" [deka kai oktw
eth]!) über seinem falschen Eifer vergißt...
Existenzmeditation:
Auch meinen inneren Synagogenvorsteher kennst Du, Herr,
-
wo immer ich Perfektionismus, Normentreue, vorgegebene Pflichten
über den Dienst am Mitmenschen stelle...
Dialogmeditation:
Ich stelle drei Stühle auf, einen für meine
gekrümmte Frau, einen für meinen Synagogenvorsteher, einen für
Dich, Herr - und dann setze ich mich abwechselnd auf einen der Stühle
und lasse zu Wort kommen:
-
- den (in mir lebenden) „Besitzer"...
-
- die gekrümmten Frau?...
-
- Dich selbst, Herr, was Du wohl zu beiden sagst?...
Tiefenmeditation:
„und (sie) verherrlichte Gott."
Als aufgerichter Mensch lasse ich mein Lob wie
Weihrauch durch meinen Körper nach oben strömen...