Lukas
12, 33 - 48
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Textmeditation:
„Verkaufet eure Habe und gebet
Almosen..." ...
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Beschenkt werden kann ich nur, wo ich leer und offen bin.
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Jedes Geben und Schenken, jeder Verzicht, jeder angenommene
Verlust schafft den Raum, in den Du Dich selbst hineinschenken willst und
kannst...
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Meister Eckehart: „Alles, was aufnehmen und empfänglich
sein soll, das soll und muß leer sein" (S.114) . „Bloß,
arm (sein), nichts haben, leer sein verwandelt die Natur; Leere macht Wasser
bergauf steigen und noch manch anderes Wunder"...(S.115)
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Ich schaue den vor mir oder hinter mir liegenden Tag oder
die vor mir oder hinter mir liegende Stunde an...
„Seid Menschen gleich, die auf ihren
Herrn warten"
...
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In allem, was mir begegnet, kann mir Gottes Liebe irgendwie
begegnen, wenn ich die Gabe aus seiner Hand im Vertrauen annehme und im
betenden Fragen verharren: Herr, was hast Du in Deiner Liebe für mich
damit vor? (Es ist erstaunlich, welche Antworten auf diese Frage gegeben
werden!...)
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In jedem Geschehen, in jedem Erleben, in jedem Menschen will
mir Gott in seiner Liebe begegnen - ihn zu erkennen erfordert eine immer
neue Mühe und Aufmerksamkeit: Das Warten auf den Herrn, wo und wie,
unter welcher Gestalt er sich auch gerade zeigen mag...
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Meister Eckehart sagt: „Im Buch der Geheimnisse steht
geschrieben, daß unser Herr dem Volke entbot: "Ich stehe vor der
Tür, klopfend und wartend, ob jemand mich einläßt; mit
dem will ich ein Abendmahl halten" (Geh. Offenb. 3,20). Du brauchst ihn
weder hier noch dort zu suchen, er ist nicht weiter als vor der Tür
des Herzens; dort steht er und harrt und wartet, wen er bereit finde, daß
er ihm auftue und ihn einlasse. Du brauchst ihn nicht von weither zu rufen;
er kann es kaum erwarten, daß du (ihm) auftust. Ihn drängt es
tausendmal heftiger nach dir als dich nach ihm" (S. 436)
„Der Herr aber sprach: Wer ist nun
der treue und kluge Verwalter, welchen der Herr über sein Gesinde
setzen wird, um ihm die zugemessene Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig
jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird!" ...
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Es geht um die Treue im Geringen, die mich bereit macht für
das unerwartete Kommen des Herrn - um die Treue in meinen alltäglichen
Aufgaben...
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In der Treue im Kleinen, Alltäglichen, bereite ich mich
für Dein Kommen, erwarte ich Dich - so, wie Du mir hier und heute
begegnen willst oder auch, wie Du mir in der vielleicht unerwarteten Stunde
meines Todes begegnen willst...
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Ich schaue eine vor oder hinter mir liegende Aufgabe an und
versuche, den Unterschied zu spüren zwischen Treue (die Dich meint)
und Perfektionismus (der mein Selbstbild meint und mich versklavt)...
Morgengebet:
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Ich schaue den vor mir liegenden Tag mit seinen Aufgaben
und Begegnungen und bete als Wiederholungsgebet, bis ich jeweils
Kontakt habe und es mich durchdringt:
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„Du gibst mir diesen Tag" - „mich beschenken zu lassen"...
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„Du gibst mir diesen Tag" - „mich lieben zu lassen"...
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„Du gibst mir diesen Tag" - „ mich zu öffnen für
Dich"...
Abendgebet:
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Ich schaue den hinter mir liegenden Tag mit seinen Aufgaben
und Begegnungen und bete als Wiederholungsgebet, bis ich jeweils
Kontakt habe und es mich durchdringt:
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„Du gabst mir diesen Tag" - „mich beschenken zu lassen"...
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„Du gabst mir diesen Tag" - „mich lieben zu lassen"...
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„Du gabst mir diesen Tag" - „ mich zu öffnen für
Dich"...