Deshalb möchte ich Ihnen einige kurze Hinweise zum Gebrauch dieser Meditationsanregungen zum Lukasevangelium geben, die sich für viele Menschen als hilfreich erwiesen haben:
Diese Anregungen wollen weder eine Exegese bieten - dafür gibt es genügend Literatur - noch wollen sie eine biblische Arbeit ohne Rücksicht auf exegetische Fragen treiben. Exegese ist vorausgesetzt, hier soll an der Stelle eingesetzt werden, wo man meistens aufhört. Es soll versucht werden, einige Möglichkeiten anzudeuten, wie der biblische Text zum Medium werden kann für eine ganz persönliche Begegnung zwischen Gott und dem Menschen.
- Wenn Sie wirklich einen inneren Weg gehen wollen, dann legen Sie sich die Zeit für das Meditieren vorher fest - mindestens 10 - 15 Minuten der Stille sind nötig, damit ein innerer Prozeß in Gang kommen kann.
- Vor dem Lesen der Meditationsanregungen lesen Sie bitte langsam und in Ruhe den Text selbst. Ohne diese Vor-Bereitung ist vieles vom Geschriebenen kaum zu verstehen.
- Gut ist es, wenn Sie aus den Angeboten für sich eine Auswahl treffen und dort verweilen. Je weniger Ihnen reicht für diese Zeit, desto besser ist es, denn umso tiefer wird die Meditation gehen. Einen langen Text kann man nicht in wenigen Minuten ausschöpfen, mir reichte oft ein Text für viele Tage.
Solch ein Versuch muß notwendig eine Torso sein, und zwar nach zwei Seiten hin:
- Jeder Text besteht aus einer Reihe von Gedanken und Worten, jedes einzelne Wort, jedes einzelne Bild und jeder einzelne Gedanke könnte zum Ausgang einer Reihe von Meditationen werden. Was hier angeboten wird, bleibt eine Möglichkeit unter unendlich vielen anderen.
Wen es dazu drängt, einen ganz eigenen Weg mit dem biblischen Text zu gehen, der soll es unbedingt tun - vielleicht hätten dieses Angebot dann überhaupt erst seinen letzten Sinn erreicht: sich selbst überflüssig zu machen. Jedenfalls sollte jeder zuerst den Text selbst Wort um Wort auf sich wirken lassen, ehe er diese Hilfen gebraucht.
- Und was hier angeboten wird, sind Einstiegsmöglichkeiten, wie sie sich gerade für mich anboten zu der Zeit, als ich den Text medierte. Vielleicht kann sie jemand nachvollziehen, vielleicht würde er von einer ganz anderen Stelle herangehen.
Und nun wünsche ich allen, die sich darauf einlassen wollen, daß sie es mit Freude tun können und ein Stück innerlich daran wachsen und reifen - mehr zu sich selbst finden. Denn nur so können wir auch den anderen Menschen recht begegnen und letztlich auch dem Geheimnis Gottes. Das wünsche ich uns allen von Herzen.
Ihre Karin Johne