Karin Johne

Meditationsanregungen zu Johannes

Kapitel 9

Inhalt

Johannes 9, 1-12

Johannes 9, 13-23

Johannes 9, 23-41

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Johannes 9, 1-12


Bibeltext bitte zuerst langsam und gründlich lesen (Bibel im Internet)


Textmeditation

a) „Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.  Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?  (V.1-2)

Miterleben konkreten menschlichen Leides lässt Fragen aufbrechen…

- Tief in unserem menschlichen Unterbewusstsein liegt die Frage verborgen, ob nicht Leid mit Sünde verwoben ist…

- Die Jünger sprechen diese Frage aus – stellvertretend für den Leidenden…

b) „Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden“.  (V.3)

- Deine Antwort: Leid ist nicht nur Strafe für Sünde, sondern in der Begegnung mit Dir kann es zum Empfangsorgan für Deine Herrlichkeit werden…

c) „ Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann“ (V,4)

- Es gibt Tage und Nächte im Leben Deiner Nachfolge – ist der „Tag“ der Raum, in dem sich das Leid vor Augen tritt, damit wir helfen? Und ist es die Nacht, in der wir selbst in das Leiden einbezogen werden?...

d) „Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt“.  (V.5)

- Nicht außerhalb der Welt, sondern gerade dort, wo Du in der Welt bist (auch durch uns!), bist Du das Licht der Welt…

- Wie die Kranken sich um den Arzt sammeln, so versammelt sich menschliche Dunkelheit um Dich…

- Kenne ich als Christ auch manchmal ein wenig davon, dass gerade menschliche Dunkelheiten mich umgeben?...

e) “Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen“ (V.6)

- Zur Hilfe benutzt Du sowohl die Kräfte Deines Leibes als auch die Kräfte der Erde…

- Bin ich auch bereit, wenn es nötig ist, Kräfte meines Leibes neben den medizinischen Arzneien der Erde einzusetzen?...

f) „und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! …. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.  (V.7)

- Doch erst im Mittun des Kranken wird die Heilung wirksam…

- Was tue ich selbst dazu, um das, was ich als „krank“ in mir erlebe, im Horchen auf Deinen Willen zu heilen?...

g) „Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?  (V.8)

- Die Verwandlung durch Deine Heilung kann so groß sein, dass selbst nächste Angehörige die Identität des Geheilten bezweifeln…

h) „Er selbst aber sagte: Ich bin es“  (V.9)

- Der Geheilte selbst weiß um den Zusammenhang seines Leides mit seiner Gesundung – seiner Dunkelheit mit dem neuen Licht…

- Ich schaue zurück auf einen Abschnitt meines Lebens, wo auch ich Heilung erfahren habe – Verwandlung der Dunkelheit in Licht…

- Ich er“innere“ mich bewusst daran und danke Dir für Deine Hilfe…

i) „Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach, und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen.    9:12 Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht (V.11.12)

- Vom Erleben der eigenen Heilung bis hin zum Begreifen und Erkennen des Heilsweges Gottes mit mir ist oft noch ein weiter Weg…


Nachfolgemeditation

Christus gleich werden:

- Das Licht in diese Welt hineintragen

 

Den Menschen gleich werden:

-          die im Leiden aufbrechenden Fragen der  Menschen zu Gott tragen…



Johannes 9,13-23

Bitte zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)


Textmeditation

a) „ Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen“.  (V.15)

- Wo ein Mensch Dir, Herr, begegnet, geschehen manchmal Fakten, die vor aller Augen offen liegen…

b) „ Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen“ (V.16)

- Die Deutung dieser Fakten aber ist ambivalent, sie können auf Dich und Deine Sendung verweisen – aber sie können auch dazu beitragen, sich vor Die und Deiner Sendung zu verschließen…

c) „Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde.   Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht.“ (V.20.21)„Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann“ (V.24.25)

Die Gefahr des Sich -Verschließens besteht dort,

- wo ich als nahe Beteiligter die Deutung aus Angst verschweige (die Eltern)…

- wo ich denjenigen, an dem das Wunder geschehen ist, selbst frage, aber seine Antwort nicht annehme…


Nachfolgemeditation

An mit ist Großes geschehen…-

Hilf mir, Dir immer neu für das zu danken, was Du an mit getan hast…

- Ich will Deine Taten bezeugen, wo ich danach gefragt werde…

- Hilf mir, keine Angst zu haben vor eventuellen Folgen…

- Hilf mir, ein offenes Ohr zu haben für Menschen, die Dich auf andere Weise erfahren haben…



Johannes 9, 23-41

Bitte den Bibeltext zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)

a) „Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden?2  (V.27)

- Unsere Deutung der Geschehnisse als Zeichen Deiner Liebe weckt den Widerstand derer, die diese Deutung nicht annehmen wollen…

b) „Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er.“  (V.30.31)

- Unter diesem Widerstand der Menschen kann mein Glaube zerbrechen, aber er kann auch gerade hier zum vollen, klaren Bekenntnis wachsen…

c)„Jesus hörte, dass sie ihn hinaus gestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? (Sag es mir,) damit ich an ihn glaube.  Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es.  (V.35-37)

- Wo Menschen jemanden  ausstoßen um dieses klaren Bekenntnisses willen, kann es gerade auf diese Weise zur persönlichen Begegnung mit Dir, Herr, kommen…

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