Karin Johne
Meditationsanregungen zu Johannes
Kapitel 10
Inhalt
Bitte den Bibeltext zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)
Leben in Überfülle
Grundmeditation
„ Ich bin gekommen, damit sie das Leben
haben und es in Fülle haben.(V.10)
„ (dem guten Hirten) öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine
Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie
hinaus.(V.3)
Ich bitte darum, Deine Stimme aus der mich umgebenden Stimmenvielfalt
herauszuhören…
Wie kann das geschehen?
- am deutlichsten, wenn ich spüre, dass
„mein Herz dabei brennt“…
- wenn aus dem Gehörten die Tat fließen
kann…
- wenn ich etwas davon spüre, dass das, was mich als äußere Stimme (aus der Bibel oder auch anders woher) im Einklang steht mit der innersten Stimme meines Herzens – also mit Dir in mir…
Textmeditation
„Ich bin die Tür zu den Schafen (V.10).
Du bist die Tür zu den Schafen, der „gute Hirte“…
- So unmittelbar und persönlich ist meine Verbindung zu Dir, Herr, wie die Verbindung des Hirten zu seinen Schafen…
„Ich bin die Tür; wer durch mich
hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“
(V.9)
- Du, Herr, sorgst für mich durch Nahrung, Schutz, Beheimatung, Führung – und ich vertraue mich dieser Fürsorge an…
„Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe
hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus.(V.3)
- Du kennst mich in meiner Einmaligkeit - und ich erkenne Dich als den, dem ich mein Innerstes öffnen kann, weil Deine Liebe mein Zentrum trifft…
- Deine Möglichkeit, in mein Zentrum einzutreten, schenkt auch die Möglichkeit, Dich in Verbindung zu bringen mit den Menschen, die ich „liebe“, also in mein Zentrum eingelassen habe…
Tiefenmeditation
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.(V.10)
Wiederholungsgebet:
„Du“ (ausatmen – in meine Tiefe hinein)
– „Leben in Überfülle“ (einatmen –
mich Deiner Überfülle öffnen)
Textmeditation
a) „Der gute Hirt gibt sein Leben hin für
die Schafe“ (V.11)
- Wie der gute Hirte vor seine Schafe
tritt und an ihrer Stelle die Gefahr, den Kampf, die Wunden übernimmt, so
stehst Du vor uns / vor mir als der gute Hirte…
- Gilt etwa ähnliches für uns, wenn wir für einen Menschen Fürbitte tun?...
b) “Ich bin der gute Hirt; ich kenne die
Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater
kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe“ (V.14-15)
- Dein personales Liebesverhältnis zum
Vater prägt ebenso die Grundstruktur meines Verhältnisses zu Dir…
- Je tiefer ich dieses Wort in mich einlasse, desto unfassbarer wird es für mich und mein Leben…
- Darf, ja soll ich so zu Dir stehen, wie Du zu Deinem Vater stehst…?
c) „Ich habe noch andere Schafe, die
nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine
Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. (V.16)
- Immer sprengt Dein Auftrag unsere engen
Grenzen – immer übersteigt er den mir zugeordneten Lebensraum…
d) „Niemand entreißt es mir(mein Leben),
sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und
ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater
empfangen.(V.18)
- Liegt hier das Geheimnis der tiefsten
Weltüberwindung: das (scheinbar) harte, sinnlose grausame Geschehen in einer
letzten Freiheit zu dem von mir Gewollten machen…?
- Herr – hilf mir – auch in schweren
Lebenslagen das „Dein Wille geschehe“ zu meinem eigenen, freiwilligen Gebet zu
machen…
- Geschieht hier vielleicht etwas von der
Konsekration, der heiligen Verwandlung vom Dunkel zum Samen des Lichtes…??
- Und kann es von hier aus in die Welt
hinein strahlen…?
e) „Viele von ihnen sagten: Er ist von
einem Dämon besessen und redet im Wahn. Warum hört ihr ihm zu? Andere
sagten: So redet kein Besessener. Kann ein Dämon die Augen von Blinden
öffnen?(V.20.21)
- Es gibt sowohl dämonische Ekstasen,
welche den Menschen außer sich bringen und zum Spiel dunkler Gewalten machen –
und es gibt die göttliche Ekstase, die den Menschen in den Bereich Gottes
hineinzieht…
- Gott, Heiliger Geist, gib uns immer klarer die Fähigkeit, die „Geister zu unterscheiden“, gerade wenn wir meinen, irgendetwas unbedingt tun zu sollen……
„Da umringten ihn die Juden und fragten
ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es
uns offen“ (V.24)
- Immer wieder – auch in unserem
Christsein – streben wir Menschen nach Sicherheiten, Garantien…
- Wage ich, auch die Zweifel und
Unsicherheiten in meinem Glauben auszuhalten…?
„Jesus antwortete ihnen: Ich habe es
euch gesagt, aber ihr glaubt nicht“ (V.25)
Deine Antwort lautet: Die Unsicherheit, in der ihr euch befindet, liegt
nicht bei mir, sondern darin, wie wir Dich aufnehmen, ob wir glauben oder
nicht…
„ Meine Schafe hören auf meine Stimme;
ich kenne sie, und sie folgen mir (V.27)
- Wer sich öffnet und mich aufnimmt, kann
und wird erfahren, dass Dein Wort ihn/mich ganz persönlich meint und trifft…
- Dieses Wort kann mich treffen als
helfendes, weisendes, warnendes oder auch befehlendes Wort…
- Du sagst mir, dass Du mich ganz
persönlich kennst…
- Du sagst mir, dass darin, dass ich Dir
folge, mein eigentliches, wahres Leben beschlossen liegt…
„ Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie
werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
(V.28)
- Wo das geschieht, ist der Ort der Angst bereits überschritten, wer
seine Sorgen Dir überlassen hat, den willst Du befreier…
„ Mein Vater, der sie mir gab, ist
größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.(V.29)
- Keine Macht der Welt kann dem etwas anhaben, der sich freiwillig unter den Schutz dessen gestellt hat, er „größer ist als alle“
Nachfolgemeditation
- Wo ich im Einssein mit Christus einem
Menschen begegne, der an den Christus in mir glaubt, kann ich manchmal für ihn
Weg werden, der ihn zur Begegnung mit Dir selbst führt…
- Hilf mir, aus dieser Einheit mit Dir täglich neu zu leben…
- Hilf mir zu einer solchen Einheit mit Dir, in welcher ich meine Sorgen und Nöte Dir ganz zu überlassen vermag…
Johannes 10, 22-31
„Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen“ (V.24)
- Immer wieder – auch in unserem Christsein – streben wir Menschen nach Sicherheiten, Garantien…
- Wage ich, auch die Zweifel und Unsicherheiten in meinem Glauben auszuhalten…?
„Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht“ (V.25)
Deine Antwort lautet: Die Unsicherheit, in der ihr euch befindet, liegt nicht bei mir, sondern darin, wie wir Dich aufnehmen, ob wir glauben oder nicht…
„ Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir (V.27)
- Wer sich öffnet und mich aufnimmt, kann und wird erfahren, dass Dein Wort ihn/mich ganz persönlich meint und trifft…
- Dieses Wort kann mich treffen als helfendes, weisendes, warnendes oder auch befehlendes Wort…
- Du sagst mir, dass Du mich ganz persönlich kennst…
- Du sagst mir, dass darin, dass ich Dir folge, mein eigentliches, wahres Leben beschlossen liegt…
„ Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. (V.28)
- Wo das geschieht, ist der Ort der Angst bereits überschritten, wer seine Sorgen Dir überlassen hat, den willst Du befreier…
„ Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.(V.29)
- Keine Macht der Welt kann dem etwas anhaben, der sich freiwillig unter den Schutz dessen gestellt hat, er „größer ist als alle“
Nachfolgemeditation
- Wo ich im Einssein mit Christus einem Menschen begegne, der an den Christus in mir glaubt, kann ich manchmal für ihn Weg werden, der ihn zur Begegnung mit Dir selbst führt…
- Hilf mir, aus dieser Einheit mit Dir täglich neu zu leben…
- Hilf mir zu einer solchen Einheit mit Dir, in welcher ich meine Sorgen und Nöte Dir ganz zu überlassen vermag…
Nachfolgemeditation
„Viele
gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches
dieser Werke wollt ihr mich steinigen? (V.32)
- Hilf, dass Anfeindungen und andere
Schwierigkeiten, die ich erfahre, nie die Folge böser Taten sei…
„Jesus
erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?(V.34)
- Schenk mir, dass man mir etwas abspüren
kann von einer Vollmacht, mit der Du auch mich ausgestattet hast…
„Wenn er
jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist…(V.35)
- Lass mich die Besonderheit meiner
persönlichen Sendung erkennen, mit der Du mich begnadet hast…
„Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. (V.38)
- Lass mich demütig annehmen, wo mir diese
Sendung Feindschaft oder Schwierigkeiten der Menschen verschafft…
„ Viele
kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was
Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum
Glauben an ihn. (V41.42)
- Lass mich ebenso demütig annehmen, wo etwas von dieser Sendung von anderen Menschen wahrgenommen wird…