KARIN JOHNE

Meditationsanregungen zu Johannes

Kapitel 3


Inhalt Kapitel 3

Johannes 3, 1-13 19

Johannes 3, 14-21 22

Johannes 3, 22-30 24

Johannes 3, 31 - 36



Johannes 3, 1-13


(Bitte den Text zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)


Textmeditation:

a) "ein Oberster unter den Juden"

„ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden! (V:1)

- Herr, Du bist nicht nur da für die Armen, für die Kranken, für die als „Sünder" Angesehenen - nein, Du bist ebenso da für die Vornehmen, die „Großen", die „Ersten", die Lehrer...

- Herr, ich darf vor Dich bringen nicht nur das, was in mir schwach und krank ist, sondern auch das, was ich als gut und kostbar bei mir empfinde, das, was „gottfähig" ist, das, was ich menschlich als meine guten Seiten sehe, die mehr und mehr in mir die dunklen Seiten „lehren" könnten. (Alle menschliche Arbeit an mir selbst beruht auf diesen Möglichkeiten)...

b) "er kommt zu Jesus"

„niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist“ (V.2)

Dieser Lehrer, dieser „Erste", dieser Vorsteher kommt zu Jesus, dem Wanderprediger. Er spürt, dass dieser etwas hat, was ihm noch fehlt: „Niemand kann die Zeichen tun, die du tust, - es sei denn Gott mit ihm". Angesichts des Neuen, Unbekannten erlebt er sein eigenes Defizit. Und wagt, damit unmittelbar zu Dir zu kommen...

- Spüre ich immer wieder einmal die Relativität meiner menschlichen Möglichkeiten? Wage ich, dazu zu stehen, dass alles, was ich Gutes von mir aus - und doch letztlich auch von Dir - habe und tun kann, qualitativ unterschieden ist von dem, was Du mir in Gnade schenkst?...

c) "Meister, wir wissen, dass Du ein Lehrer bis, der von Gott gekommen ist."

„Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist“ (V.2)

Was hat er erlebt von Deinen „Zeichen", dass er darin etwas von Gottes Herrlichkeit spürt, was ihn so fasziniert, dass er die Frage nach der Ursache, nach der Herkunft solcher Möglichkeiten stellen muss?...

- Kenne ich vielleicht eine Erfahrung, die mich einmal so tief getroffen, beeindruckt hat, dass ich damals bereit gewesen wäre, vieles auf mich zu nehmen, um zu erfahren, wie es zu solch einem Geschehen kommen konnte - wie ich selbst daran Anteil erhalten könnte?...
- Und wie bin ich weiter mit dieser Erfahrung umgegangen...?

d) er kam „bei Nacht"...

„Der suchte Jesus bei Nacht auf“ (V.2)

Nikodemus wählt die Nacht, um zu Dir zu kommen. War es nur seine Angst davor, von anderen gesehen zu werden - oder spürte er gar, dass gerade die Nacht die Chance in sich trägt, von seiner bekannten menschlichen Ebene auf eine neue Ebene zu kommen - eine Ebene, die allein Gott schenken kann?...

- Herr, kann es gerade die „Nacht" sein, die mir den Weg zu Dir, zu Deiner neuen Dimension öffnet? Kann es gerade mitten im „Dunkel" (auch in meinem inneren Dunkel) geschehen, dass ich etwas Neues ahne, ohne es begreifen zu können? Ist das auch solch eine Nacht, wenn ich an meine Grenzen komme - wenn ich nichts mehr verstehe, nichts mehr erkenne, auf welchem Gebiet auch immer?...und dabei doch irgendwie ahne, dass etwas Neues ans Licht drängt?...

e) Nötig ist die Geburt „von oben“

"Amen, ich sage dir, wenn jemand nicht von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen"...(V.3)

- Die Möglichkeit, etwas von Deiner Wirklichkeit in dieser Welt zu erleben, steht nicht in unseren menschlichen Fähigkeiten. Dazu muss etwas Neues „geboren" werden - das Neue ist nicht eine Zugabe zu schon Bestehendem, es ist ein gänzlich neuer Beginn, mit der Geburt eines neuen Menschen vergleichbar... Und dieses Neue ist Geschenk „von oben"...

- Ist mir irgendwann einmal schon ahnungshaft etwas begegnet von diesem „anderen", menschlich nicht Erklärbaren? Ich rufe es mir in meine Erinnerung zurück - und mache mir bewusst, ahnungshaft etwas gespürt zu haben von dem, was „von oben", von Dir, mein Gott, kommt...

f) Neue Geburt?

"Wie kann ein Mensch neu geboren werden, wenn er schon erwachsen ist?" (V.4)

- Die neue Geburt ist keine Wiederholung der ersten, leiblichen Geburt, sondern sie hebt dieses Geschehen in eine neue Dimension...

- Menschliches kann zum Träger göttlicher Wirklichkeit werden: Die erste, menschliche Geburt wird zum Träger der neuen Geburt aus Gott...

- Kenne ich die Sehnsucht in mir, noch einmal ganz neu beginnen zu dürfen…? Ich spüre dieser Sehnsucht nach, ob sich darin nicht die Sehnsucht nach dieser „neuen Geburt von oben verbergen mag...?

g) "Geburt aus Wasser und Geist" -

„Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen“.  (V.5)

Diese Geburt ist Voraussetzung sowohl für das Erkennen („sehen" V.3), als auch für das Eintreten („hineingehen" V.5) in das Reich Gottes. Dieses Geheimnis hat eine menschliche (Wasser) und eine göttliche (Geist, Hauch, Wind) Seite...

Ohne das Wort zu nennen, weist die Zusammenstellung von Wasser und Geist auf die Taufe hin: Die Taufe zieht den Menschen hinein in die Möglichkeit, dass Menschliches zum Träger Gottes werden kann... Es ist im Griechischen das gleiche Wort  „pneuma", das für den Wind und auch für den Geist Gottes steht.

- Ich fühle mich hinein in das Gleichnis des Windes, der hier zum Symbol des Geistes Gottes wird...

- Erlebe ich nicht wenigstens ahnungshaft manchmal etwas von dieser Eigenart des göttlichen Geistes: dass er kommt - und ich weiß nicht woher - dass er geht - und ich weiß nicht, wohin...?

h) Du, Herr, weißt, was wir nicht wissen und gibst Zeugnis davon.

„Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir“ (V.11)

Zwei Lehrer treten uns hier entgegen - der eine, der in der Lehre der Väter gut unterrichtet ist - der andere, der aus eigener Erfahrung bezeugen kann, was er sagt.

Eine große innere Autorität steht hinter diesen Worten Jesu - nicht der Verstand, nicht das überlieferte Wissen, sondern das geöffnete Herz hört den Vater...

- Spüre ich in diesen Worten - wenn ich mich ihnen ganz aussetze - über die Entfernung der 2000 Jahre hinweg - etwas von der inneren Vollmacht Jesu...?

- Bin ich bereit, sein Zeugnis anzunehmen, aufzunehmen, es in mich einzulassen...?

- Hindert mich mein theologisches Wissen daran, oder ist es mir eine Hilfe dazu?


Leibmeditation:

Ich spüre meinem Atem nach als leibhaftes Symbol des göttlichen Geistes, öffne mich bittend für das Geschenk von oben, das ich nicht erringen, nur empfangen kann...



Johannes 3, 14-21


Bitte den Bibeltext zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)


Textmeditation:

a) Äußere Zeichen der verborgenen Liebe Gottes

„Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden“ (V.14)

- Dinge und Geschehnisse können äußeres Zeichen der verborgenen Liebe Gottes sein (Schlange, Erhöhung am Kreuz)...

- Im Meditieren eines Symbols, eines Heilsgeschehens, kann sich mir das darin verborgene Geheimnis erschließen (wie beim langen, stillen Betrachten eines Kunstwerkes etwas von Geheimnis des Künstlers aufleuchten kann)...

b) Im Glauben an das Zeichen bekommen wir Anteil am ewigen Leben

„damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat“ (V.15)

- Im meditierenden Schauen lasse ich das Symbol in mich ein und bekomme „glaubend" teil an ihm („hat das ewige Leben")...

c) Dein Gericht heißt: Das Licht kommt

„Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt“ (V.19)

- Im Anschauen des am Kreuz Erhöhten wird offenbar: Das innerste Geheimnis Gottes heißt Liebe - Licht, es heißt nicht Gericht...!

d) Dein Gericht heißt: Rettung

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.  (V.17)

- Das Symbol dieses Geheimnisses, das Symbol des Kreuzes, aber ist noch heute überall dort anschaubar, wo Menschen unschuldig leiden...

e) Der Glaube schenkt die Teilhabe am Heil

„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet“ (V.18)

- Das Glauben an Christus wird hier gleichgesetzt mit dem Eintreten in die neue Dimension des Heiles, der Rettung.

f) Das rechte Tun richtet unser Leben aus – hin zu Gott

„Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind“ (V.21)

- Dieses Eintreten geschieht in der ganzheitlichen Dimension des Menschen - es beinhaltet die Richtung, die ich innerlich innehabe, was immer ich auch tue...

„Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden“ (V.20)

- Wer die falsche Richtung hat (Taten, die das Licht scheuen, als Lebensrichtung), „richtet sich selbst", er „ist schon gerichtet, weil er selbst aus dem Raume des Heiles, des Lichtes, heraustritt...


Nachfolgevorsatz:

- Ich harre aus im Schauen auf das Leiden eines Mitmenschen oder eines Völkerschicksals, ohne zu fliehen oder abzuschalten,

- weil ich meine, diesen Anblick nicht ertragen zu können...

- weil ich Angst habe, selbst hineingezogen zu werden...

- weil ich innerlich müde geworden bin und meine, doch nicht helfen zu können...

- Ich schaue auf dieses Leidensschicksal auf dem Hintergrund des „am Kreuz Erhöhten"...

- Ich reihe mich ein unter die Menschen, die unter dem Kreuz Christi ausharrten, ohne darin einen Sinn erkennen zu können...


Kontemplationswort - Wiederholungsgebet

Deine Liebe... (einatmen)

im Kreuz... (ausatmen)

Geheimnis des Glaubens... (Pause)



 

Johannes 3, 22-30

Bitte den Bibeltext zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)


Gestalterische Grundmeditation:

Ich male mich - in Figuren (vielleicht in Gestalt von Tieren?) oder einfachen Zeichen - im Kreis meiner Mitarbeiter oder Vorgesetzten im geistlichen Dienst,

oder auch im Kreis der Glieder unserer Gemeinde oder einer anderen bestimmten Gruppe...

Es geht darum, dass ich möglichst unreflektiert male - die Stifte oder den Stift gewissermaßen direkt von meinem Inneren aus führen lasse, ohne Zwischenschaltung des reflektierenden Verstandes...


Existentielle Reflexion:

Ich schaue das Gemalte an - wo ist meine Stellung innerhalb der anderen, die mich umgeben...?

- Wo entdecke ich etwas von Konkurrenzdenken in mir…?.

- Wo empfinde ich mich als gleichberechtigt, als Glied unter anderen Gliedern...?

- Wo empfinde ich andere als mir geistlich überlegen (oder mich selbst als unterlegen, minderwertig)- und wie reagiere ich darauf, wenn ich ehrlich gegen mich selbst bin...?

Wie das Leben des Täufers und das Leben Jesu verzahnt sind miteinander, so ist in jedem von uns der Weg und das Ziel verzahnt - die Vorbereitung (johanneische Dimension) und die angeldhafte Erfüllung (Christusdimension)...

- Wo bin ich in Gefahr, Vorbereitung und angeldhafte Erfüllung zu verwechseln...?

- Wo ist bereits die Christusdimension „dran“ - während ich mich noch um die Vorbereitung mühe...?

- Wo ist noch die „Johannesdimension“ dran - während ich schon meine, die Erfüllung erreicht zu haben?...


Textmeditation:

a)„Jesus und seine Jünger tauften...auch Johannes taufte“ (V.22.23)

Die Verzahnung dieser beiden Schicksale - die bereits vor der Geburt der beiden Männer begann - setzt sich wie selbstverständlich fort:

 Johannes tauft - Jesus und seine Jünger taufen:

Wo gleiche oder ähnliche Arbeitsfelder, Dienstaufgaben wahrgenommen werden, steht die innere Einstellung der „Konkurrenten“ auf dem Prüfstein:

Mit wem teile ich bestimmte Aufgabenbereiche…? ...Mit wem arbeite ich zusammen…?  Wie stehe ich innerlich zu diesen Menschen…?

b )„Es kam aber ein Streit auf unter den Jüngern des Johannes wegen der Reinigung und sie kamen zu Johannes und sagten ihm: Rabbi, derjenige, von welchem du Zeugnis gabst, siehe, der tauft jetzt und alle laufen ihm nach...“ (V.25.26)

Kann ich mich hineinversetzen in die Johannes-Jünger?...Was alles mag in ihnen vorgegangen sein?... Beginnt da etwas aus meinem eigenen Leben mitzuschwingen?...

- Geht es in meinem geistlichen Leben um den Weg oder um das Ziel - um meine Selbstverwirklichung (etwas auf Kosten anderer?) oder um einen gemeinsamen Dienst an einer großen Sache? Geht es um mich oder um das Reich Gottes, dem wir gemeinsam dienen?...

c) „Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel“ (V.27)

Vermag ich meditierend auf Johannes zu schauen, bis seine innere Einstellung in mich eindringt, der Funken von ihm auf mich überspringt...?

- Wir alle - gerade in unserem geistlichen Leben - leben von nicht anderem als davon, dass wir Empfangende sind...

- Wir sind nicht Schöpfer unseres Tuns, sondern Kanal - wir empfangen und geben das Empfangene jeweils weiter, nicht mehr und nicht weniger...

- Ich spüre mich ein in meinen Atemrhythmus: ich lebe davon, dass ich empfange und gebe - und versuche auch, meinen geistlichen Atemvollzug zu erspüren (ich empfange - einatmen - ich gebe - ausatmen...)

d) „Ich bin nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt“ (V.28)

Nicht ich soll die Welt erlösen, sondern Christus hat das für uns alle getan...

- Schleppe ich etwa die Not der Welt auf meinen Schultern als hätte ich alle Last der Menschheit zu tragen und wundere mich, wenn ich es nicht mehr aushalte und irgendwohin fliehe?...- Trage ich an meiner (geistlichen?) Verantwortung so schwer, dass ich manchmal schier darunter zusammenzubrechen drohe?...

- Finde ich das rechte Maß in meinem Tun, dass ich getrost tue, was mir als Aufgabe gegeben ist - aber dann auch meinen Blick auf den Erfolg oder Misserfolg loslassen kann?...

e) „Der Freund des Bräutigams freut sich mit übergroßer Freude über die Stimme des Bräutigams- diese meine Freude ist nun erfüllt - „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (V.29)

Augustin: "Der Liebende lebt mehr das Leben dessen, den er liebt, als sein eigenes Leben." (zitiert bei Meister Eckehart)

- Ich spüre dem nach, ob ich ahnungshaft bereits in meinem Leben schon einmal etwas Ähnliches erfahren habe...

- Ich lasse Liebe und Freude, wie sie das Urbild einer Hochzeitsfeier in sich trägt, unter diesem Bild tief in mich einsinken...

- Ich lasse mich von der Liebe zu Christus durchfluten, die mich nach und nach davon reinigt, mehr an mich zu denken als an ihn - und erbitte, dass es meinem liebenden Herzen allein darum gehen möge, dass Christus wachsen möchte, durch wen und durch welches Tun auch immer... vielleicht gerade durch mein „Abnehmen“, mein Zurückstehen - Müssen...


Kontemplatives Wiederholungsgebet:

„Meine Leere“ - „deine Fülle"


 


Johannes 3, 31 - 36

Bitte den Bibeltext zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibel im Internet)


Grundmeditation:

Dieser Abschnitt ist gleichsam eine Zusammenfassung der ersten Kapitel des Evangeliums:

Ich mache mir noch einmal wiederholend bewusst, welche Dimensionen in mir dem „Christus von oben"   entsprechen und welche Dimensionen dem "Johannes - von der Erde"


Existenzmeditation:

- Meine "Johannes-Dimension":

- Alles in meinem normalen Leben, was ich für Christus tue, was ich auf ihn hin ordne...

- alles in meinem täglichen Leben, was ich in Ruhe, in Verbindung mit meiner Tiefe tue...

- Meine "Christus-Dimension":

- ein mir selbst nicht klar erkennbarer Bereich, der wie eine verborgene Quelle ist, aus der sich mein Leben speist, der mich mehr und mehr in sich hineinzieht, wenn ich mich in einen geistlichen Raum hineinbegebe, der mir oft eine neue Sicht der Dinge schenkt (wer etwas davon erfahren hat, wird es verstehen, würden die Mystiker sagen)...
Dieser Zustand, diese Dimension, ist ein „Du" - nicht ein „Es". Es ist das Du Gottes, das in mir Wohnung nimmt - und mir gleichzeitig in sich selbst Wohnung gewährt...

In beiden Bereichen werden verschiedene Sprachen gesprochen:

„wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch“… „Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist“.  V.31.33)

Beide Bereiche können gegeneinander stehen, wo der „Erdbereich" sich gegenüber dem „Himmelsbereich" verschließt...     

„Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.  doch niemand nimmt sein Zeugnis an“.  (V:32.33)

- Mich in diesem "Himmelbereich" hineinzubegeben, heißt: In Christus bleiben...

- Bezeugen, Zeugnis geben, heißt: den göttlichen Bereich in den menschlichen Bereich hinein einlassen, ihn im menschlichen Bereich aufnehmen: Genau dort und nicht an anderer Stelle redet er das Wort Gottes:

- Der menschliche Bereich ist zweigeteilt, er teilt sich in die Möglichkeit, das Göttliche aufzunehmen und es nicht aufzunehmen:


Lebensmeditation:

„Er, der von oben kommt, steht über allen“ (V.31)

„Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben“ (V.35)

„er gibt den Geist unbegrenzt“ (V.34)

- Die johanneische Dimension in mir ist „von Gott gesandt", von Gott vorbereitet, um Weg werden zu können, auf dem Gott in diese Welt eintreten kann...

- Wahres „Zeugnis" ist also nur dort möglich, wo ich innerhalb meiner menschlichen Ebene Gott in diese Welt einlasse:
Dann aber geschieht das menschlich nicht mehr Fass- oder Messbare: Er gibt den Geist unbegrenzt!


Tiefenmeditation: 

Wiederholungsgebet

- "Er muss wachsen" (einatmen, mich für sein Mich - Erfüllen weit öffnen)...

- "Ich muss abnehmen" (ausatmen, in die Tiefe gehen, spüren, wie es trichterförmig in mir immer tiefer geht, enger wird - aber gerade dadurch den Weg in die Mitte und Tiefe öffnet, in die ich Ihn hineinfließen lassen kann)...

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