Karin Johne,
Meditationsanregungen zum Hebräerbrief


Hebräer 09,15-28

Das vorläufige und das endgültige Opfer

 

„Es mussten also die Abbilder dessen, was im Himmel ist, durch solcherlei Mittel gereinigt werden, das Himmlische selbst aber durch bessere Opfer als diese.

 

9:15 Und eben deshalb ist er Mittler eines neuen Bundes, damit auf Grund des Todes, der zur Erlösung von den unter dem ersten Bund begangenen Fehltritten erfolgte, die Berufenen das -7 verheißene ewige Erbe empfingen.

9:16 Denn wo ein Testament vorliegt, da muss der Tod dessen nachgewiesen werden, der es errichtet hat.

9:17 Ein Testament ist nämlich erst bei Toten rechtskräftig, da es niemals in Kraft tritt, solange der lebt, der es errichtet hat.

9:18 Darum wurde auch der erste (Bund) nicht ohne Blut eingeweiht.

9:19 Denn nachdem von Mose, dem Gesetz entsprechend, alle Gebote dem ganzen Volk verkündet worden waren, nahm er das Blut der Kälber und der Böcke samt Wasser und Purpurwolle und Ysop, besprengte das Buch selbst, sowie das ganze Volk und sprach:

9:20 "Das ist das Blut des Bundes, den Gott für euch angeordnet hat."

9:21 Und ebenso besprengte er das Zelt und alle liturgischen Geräte mit Blut.

9:22 Und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.

9:23 Es mussten also die Abbilder dessen, was im Himmel ist, durch solcherlei Mittel gereinigt werden, das Himmlische selbst aber durch bessere Opfer als diese.

9:24 Denn Christus ist nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein bloßes Abbild des wahrhaftigen, eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um nun vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen,

9:25 auch nicht (ist er eingegangen), um sich selbst oftmals darzubringen, wie der Hohepriester jedes Jahr mit fremdem Blut ins Heiligtum eintritt;

9:26 sonst hätte er ja seit Grundlegung der Welt oftmals leiden müssen. Nun aber ist er ein einziges Mal am Ende der Zeiten erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen.

9:27 Und so, wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, worauf aber das Gericht kommt,

9:28 so wird auch Christus, nachdem er ein einziges Mal als Opfer dargebracht worden ist, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweitenmal ohne (Beziehung zur) Sünde erscheinen, denen zum Heile, die auf ihn harren.

„das Blut der Kälber und der Böcke samt Wasser und Purpurwolle und Ysop“

 

Der Eintritt ins Heilige wird uns möglich, so lange wir noch im Irdischen leben, durch „Opfer“, die wir darbringen

- in Gebet und in stiller Zeit…

- in Bibellese und Betrachtung…

- in Werken der Nächstenliebe …

- und allem ähnlichen…

 

„Denn Christus ist nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein bloßes Abbild des wahrhaftigen, eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um nun vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen.“

 

Der Eintritt ins Allerheiligste wird uns dann - selten - möglich,

- wo wir in der „dunklen Nacht“ (Johannes vom Kreuz) diesem allen absterben müssen, um frei zu werden für das geheimnisvolle, nicht mit Sinnen erfassbare Neue, welches Gott allein in uns wirken kann…

- es gibt Zeiten, wo wir meinen, nicht mehr wie bisher beten zu können - weil die alte Form abstirbt, um etwas ganz Neuem Platz zu machen…

- es kommt die Zeit, in der wir nicht mehr in der gewohnten Weise die Bibel meditieren können, weil die alte Form abstirbt, um etwas ganz Neuem Platz zu machen…

- vielleicht ist es das Alter oder eine Krankheit, die uns daran hindert, in der bisher gewohnten Weise für andere Menschen da zu sein und an ihnen Dienst zu tun. Ist es unsere Trägheit oder will auch hier die alte Form absterben, um etwas ganz Neuem Platz zu machen?…


[Weiter zu Hebr10,01-13] [zum Inhalt] [zur Autorin]


 

 

Datenschutz    |    Kontakt    |    Impressum