Römer 1, 1 - 7
Exegetisch-meditative Anmerkungen:
Paulus schreibt seinen Brief an die Christengemeinde in Rom - eine ihm noch unbekannte Gemeinde. Um sich mit seinem Auftrag und seiner Vollmacht als Apostel vorzustellen, übernimmt er ein - wohl auch den römischen Christen bekanntes - kurzes Glaubensbekenntnis. Damit stellt er seine Botschaft auf diesen festen Grund: Ich bin gesandt von Jesus Christus selbst, in dem die Sehnsucht der Menschheit ihre Erfüllung findet - der in einer einzigartigen Weise vor allen anderen Menschen mit Gott verbunden ist - der ganz Mensch war und doch mit dem heiligen Leben Gottes beschenkt ist. Die Predigt über einen Brieftext ist eine andere als die sonst übliche Weise, sich der Weihnachtsbotschaft zu nahen. Aber gerade das kann anregend sein und Neues aufleuchten lassen: Einige Worte dieser dichten Botschaft unseres Textes laden ein, sie mit weihnachtlich geöffnetem Herzen zu meditieren.

Was sagt unser Text über dieses Kind aus?

  • Ein Kind, das ein Mensch ist wie wir (menschliche Abkunft, menschliches Wesen)
  • Ein Kind, das Sohn Gottes ist (erhoben, Herrschaft, Macht)
  • Ein Kind, das die Kraft der Todesüberwindung in sich trägt (durch Geist mit heiligem Leben beschenkt)
  • Ein Kind, das unser Leben von innen her lebendig macht (was ich bin, sein Werk, was ich tue, sein Wille)
  • Ein Kind, dem wir gehören dürfen (heilig, verbunden mit dem heiligen Gott)
  • Daraus erwuchs die tiefe Erkenntnis, die sich dann mit der Zeit in der uns hier vorliegenden "Formel", diesem Glaubensbekenntnis der ersten christlichen Gemeinde verdichtete. Solche Formeln zeugen davon, dass sich die ganz tiefen Wahrheiten in ganz einfacher Form aussagen lassen. Aber wir müssen sie meditierend "rückübersetzen" in die Erfahrungen, welche dahinter stehen. Es sind Erfahrungen, die auch wir immer wieder machen können, und die uns dann helfen, solche Formeln ganz neu zu verstehen.

    [zur Predigtmeditation]
    Datenschutz    |    Kontakt    |    Impressum