Matthäus 9, 18-26
Exegetische Anmerkungen:
a. Wir stellen eine starke Verkürzung dieses Textes gegenüber den Paralleltexten bei Markus und Lukas fest. Mt. scheint sich auf das zu beschränken, was ihm wesentlich erscheint und lässt alles andere weg. Es wäre gut, sich selbst durch Vergleichen mit den Parallelstellen auf dieses von Mt. als wesentlich Gesehene hinweisen zu lassen. Denn nur, was wesentlich ist, kann ich auch wirklich fruchtbar meditieren.

b. Wir haben eine "Schachtelgeschichte" vor uns, eine Erzählung ist in eine andere eingefügt. Bei beiden Geschichten handelt es sich um Heilungsgeschichten , und zwar von Frauen . Vielleicht ist auch die Zahl 12, die in beiden Erzählungen eine Rolle spielt, kein Zufall (Mt lässt allerdings das Alter des Mädchens weg).

c. Um die eingefügte Geschichte richtig zu verstehen, muss man wissen, was die Krankheit des Blutflusses in Israel für eine Frau bedeutete: Solch ein Mensch galt als unrein - und machte jeden unrein, den sie berührte. Sie war abgesondert von aller natürlichen menschlichen Gemeinschaft, durfte nie den Tempel betreten (Lev.15,19-33 - es lohnt, diese Stelle einmal nachzulesen!)


Verwendete Literatur:
Drewermann, Eugen "Tiefenpsychologie und Exegese, Bd.2"
Walter Verlag, Olten 1985

Johne, Karin, "Dein Wort wird mich verwandeln"
Herder-Verlag/Freiburg/Brsg 1991


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