jakobus 1, 12 - 18

Liturgische Einbindung:
Evangelische Predigtreihe VI: Reihe VI, Sonntag Invokavit

Zu Beginn der Fasten-/Passionszeit werden wir daran erinnert, dass unser menschliches Leben umgriffen ist von Mächten und Gewalten, welche jenseits einer Grenze stehen, in deren Bereich wir uns auf das verlassen können, was wir sinnenhaft erleben oder auch berechnen können. Die Versuchungsgeschichte Jesu, welche als Evangelium diesen Sonntag bestimmt, macht in ihrer bild- und symbolhaften Anschaulichkeit deutlich, dass sich dort, wo Gott nahe ist, auch der Bereich für die widergöttlichen Mächte öffnet. Denn Jesus ist gewiss nicht "vom Geist in die Wüste geworfen worden" (Mk 1,12), um dort dem Versucher zu begegnen, sondern weil er Gott nahe sein wollte. Mit diesem Ziel sind immer wieder Tausende von Menschen in die Einsamkeit der Wüste gegangen - und sind dort auch den "Dämonen", den widergöttlichen Mächten begegnet. Dass aber Christus diesen Bereich vor Beginn seines öffentlichen Wirkens betreten hat, lässt uns jedes Jahr neu zu Beginn der Passionszeit den Sieg Jesu Christi feiern: "Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre" (Wochenspruch, 1 Joh 3,8b). Nur mit dem tiefen Vertrauen auf diesen schon errungenen Sieg dürfen wir uns auf den Weg nach Karfreitag und Ostern hin begeben - weil es auch für uns ein Weg ist, der "mit Jesus" durch "Mitleiden mit ihm" zum "Mitleben mit ihm" führt (Paulus). Wo immer wir dem Leiden ausgesetzt sind, sind wir auch in besonderer Weise den Mächten ausgesetzt, welche uns von Gott abziehen wollen. Deshalb stellt uns die Liturgie dieses Sonntags am Beginn der Fasten-und Passionszeit den Sieg Jesu über den Versucher vor Herz und Augen.

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