1.
Korinther 9, 16 - 23
Liturgische
Einbindung (im evangelischen Raum):
Evangelische Predigtreihe VI:
2. Sonntag nach Trinitatis
Wir
stehen seit dem vergangenen Sonntag in der sogenannten "festlosen Zeit
des Kirchenjahres". Der Weg durch dieses Halbjahr will uns "ein-üben"
in die Verinnerlichung der großen Heilsgeheimnisse, die wir zwischen
Advent und Trinitatis feiern. Unser menschliches Herz ist zu klein, um
alle diese Botschaften mit einem Mal in uns aufzunehmen und zu verarbeiten.
Erst im meditierenden Wiederholen und feiernden Entfalten der frohen Botschaft
kann sie uns durchdringen und von innen her mehr und mehr prägen.
So ist das Kirchenjahr in seiner "Wieder"-"holung" der großen Heilsbotschaften
Gottes ein Weg, welcher uns in einer Spiralenform immer mehr in die Tiefe
und Mitte unseres Glaubens hineinführen will. Jeder Sonntag hat dabei
sein eigenes Anliegen, auf das ich mich schon im voraus freuen darf. Das
Anliegen dieses 2. Sonntags nach Trinitatis ist die große, liebevolle
Einladung Gottes, zu ihm zu kommen (Epistel: "So seid ihr nun nicht
mehr Fremdlinge, sondern... Gottes Hausgenossen"), um Leben in Überfülle
zu finden (atl. Lesung: "Wohlan, all ihr Dürstenden, kommt zum
Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt ohne Geld ... und eßt ohne
Bezahlung Wein und Milch"). Diese Einladung gilt also gerade den Hungrigen
und Durstigen, den Armen und Schwachen, denen, die mühselig und beladen
sind (Wochenspruch: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und
beladen seid, ich will euch erquicken" - Mt 11,28 ).
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Predigtmeditation]