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als Erlösung |
Gründonnerstag |
Hinführung:zurück zum AnfangNur zwischen den Zeilen kann man im Evangelium lesen, daß Jesus unter der Last seines Kreuzes zusammengebrochen ist. Sonst hätte man wohl kaum einen Simon von Cyrene gezwungen, ihm das Kreuz zu tragen.
Aber warum hat die Volksfrömmigkeit, die sich tief in das Passionsgeschehen einmeditiert hat, mit einer großen Selbstverständlichkeit im Kreuzweg Jesu den dreimaligen Fall geschaut? Weist nicht gerade die Dreizahl dabei auf die symbolische Bedeutung dieses Geschehens hin? Das Erleben des Zusammenbruches wurzelt archetypisch/urbildhaft in tiefer menschlichen Erfahrung: Es gibt im Dasein immer wieder Augenblicke und Situationen, in denen der Mensch seine Last nicht mehr (er)tragen kann, wo er darunter zusammenbricht und am Boden liegt...
Wir wissen sowohl darum, daß unsere Kräfte in besonderen Situationen gestärkt werden zu vorher ungeahnten Möglichkeiten (in Gethsemane muß Jesus so etwas erfahren haben) - als auch um die Erfahrungen, daß uns die Last zu schwer, das zu tragende "Kreuz" wahrhaft "unerträglich" wird - und wir liegen am Boden, buchstäblich oder im übertragenen Sinne...
Und dann brauchen wir Hilfe, wenn es weitergehen soll, wenn wir wir nicht endgültig an der abschließenden Grenze unserer menschlichen Möglichkeiten scheitern sollen. Und diese Hilfe schickt uns Gott oft von unerwarteter Seite. Manchmal kommt sie von Menschen, die sich freiwillig dazu nie bereit erklärt hätten, wie es Jesus erleben mußte. In unserem Kreuzschema gesehen, hieße das: Da wird uns eine Kraft geschenkt - von außen oder von innen, die den inneren Ring, die innere Grenze und damit die die Blockade des Kreuzbalkens durchbricht...
Christusmeditation:zurück zum AnfangIch fühle mich ein Jesus, wie er gekämpft haben mag, um das Fallen zu vermeiden - letztlich ohne Erfolg... Was mag es für ihn bedeutet haben, angesichts der grausamen Soldaten, angesichts der schaulustigen Menge, angesichts der wenigen Getreuen, die ihn tief liebten, so hilflos am Boden zu liegen... Und was mag es für ihn bedeutet haben, die Hilfe von einem gewiß unwilligen, wildfremden Menschen annehmen zu müssen...
Und wieder spüre ich mich hinein, wie sich der Weg Jesu zu Gott hin gerade aus dieser Ausweglosigkeit heraus öffnet - wie durch Jesus auch dieser menschliche Bereich von Gott umgriffen wird und zu Gott hin geöffnet ist...
Existenzmeditation:zurück zum AnfangIch suche Worte und Redensarten, die etwas aussagen von der Erfahrung solches menschlichen Nicht-mehr-weiter-Könnens...
Und ich spüre in mein Leben hinein, wo etwas dabei in mir aus eigener Erfahrung mitschwingt, wo ich... (gefundenen Worte und Bilder einsetzen...)...
Und ich suche in mir selbst nach Bereichen, Anlagen und Möglichkeiten, die "am Boden liegen", die "nicht mehr weiter können"... oder ähnliches...(s.o.)
Fürbittmeditation:zurück zum AnfangIch richte meine Augen innerlich auf einen mir bekannten Menschen, welcher sich in dieser Situation des Nicht-mehr-weiter-könnens befindet... Und ich sehe ihn als Symbol für eine unzählige Schar von Menschen aller Orte und Völker, die er vertritt...
Verbindungsmeditation:Ich nehme wieder wahr den "unterirdischen Kanal" des Mitleidens mit Christus - und lasse mir von Ihm her die Kraft zufließen, welche die Todesbegrenzung durchbricht...
Und ich stelle die Verbindung her zwischen meinen kleinen Erfahrungen und den Erfahrungen der Menschheit heute - und lasse von Christus her die todesüberwindende Kraft in diese Menschheitsnot hineinfließen...