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als Erlösung |
Mittwoch |
"Sehet - welch ein Mensch" (Joh 19,5) ruft Pilatus, als er Jesus, blutig gegeißelt und mit Purpur und der Dornenkrone gekrönt, den Zeichen des Spottes und der Grausamkeit, vor das Volk hinstellt. Auch diese Szene ist immer wieder von den Künstlern aufgegriffen und dargestellt worden, - von Künstlern, die spürten, welche tiefe Wahrheit in diesem Pilatuswort verborgen ist. Welch ein Mensch ist das...? Leuchtet gerade hier etwas auf von der Würde des wahren Menschseins? Was menschliche Würde wahrhaft ist, läßt sich niemals ablesen an einem Menschen, der in der Fülle seiner Macht und seines Ansehens diese Würde von äußeren Zeichen her definiert. Hat der Mensch als Mensch königliche Würde - wie uns das Neue Testament bezeugt - dann muß sie gerade unter solchen "unwürdigsten" Umständen aufleuchten - durch Erniedrigung, Blut und Schande hindurchleuchten...zurück zum AnfangAuch ich mache mir bewußt, daß Gott mich und alle Christen in unserer Taufe zu königlicher Würde berufen hat: "Jesus Christus hat uns zu Königen... gemacht vor Gott" (Apc 1,6)... Wenn Gott uns diese Würde verliehen hat, dann kann und darf sie sich niemals durch Menschen zerstören lassen, was auch immer sie uns antun...
Christusmeditation:zurück zum AnfangIch stelle mir so lebendig als möglich Jesus vor, wie er vor allem Volk "zur Schau" gestellt wird... Was könnte ihn unterschieden haben von anderen Menschen in solcher Situation... - Ich schaue innerlich und in tiefer Liebe, wie er vor mir steht...
Und ich sehe Jesus vor mir, wie er durch diese menschenunwürdige Situation "hindurchstößt" zur wahren, göttlichen Würde...
Leibmeditation:zurück zum AnfangIch kann mir einen Gegenstand (als vorgestellte Krone) auf den Kopf legen und ein paar Schritte durch den Raum gehen. Ich spüre in meinen Gang hinein, wie ich gerade, aufrecht, "königlich" gehen muß, bis dieses Gehen zum Schreiten wird...
Und in dieser Haltung gehe ich in meiner Vorstellung ein Stück weiter - hinein in eine Situation meines Lebens, die ich bisher als "unwürdig" empfunden habe...
Fürbittmeditation:Und ich gehe in meiner Vorstellung (oder auch mit meinen Füßen) weiter zu bestimmten Menschen, die durch Menschen entwürdigt und gepeinigt sind - und sehe die verborgene Krone auch auf ihrem Haupt - und kniee in meiner Vorstellung (oder auch leiblich) vor ihnen nieder... Durch ihre Entwürdigung hindurch versuche ich, ihre königliche, göttliche Würde zu sehen... Ich knie nieder vor Christus selbst, der in ihnen leidet...