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als Erlösung |
Dienstag |
Unsere Hände nehmen einen besonderen Platz ein in unserem leiblichen Dasein. Nicht umsonst spricht die Bibel von der "Hand" Gottes, wenn sie von ihm etwas aussagen will. Menschen, welche sich auf die Körpersprache verstehen, lesen aus der Haltung der Hände oft den Zustand der Seele. So wird die Hand des Menschen schlechthin zum Symbol seiner selbst.zurück zum AnfangEs gibt moderne Kreuzwege, welche das jeweilige Betrachtungsbild in einem einfachen Symbol darstellen - um damit die Meditation und die Übertragbarkeit des Geschehens auf das eigene Leben, den eigenen Zustand zu erleichtern. Als ich das erste Mal auf solch einen Kreuzweg traf, hat er mich tief beeindruckt. Die erste Station : "Jesus wird zum Tode verurteilt" wird mit dem Symbol gebundener Hände dargestellt. Aber das ist keine Entdeckung unserer modernen Zeit. Bereits Tilmann Riemenschneider stellt die gebundenen Hände Jesu in einem tief beeindruckenden Symbol dar.
Christusmeditation:zurück zum AnfangIch schaue innerlich die Hände Jesu - was hat er alles mit ihnen getan... Und ich meditiere sein Empfinden, als ihm diese Hände nun gebunden sind, nicht mehr fähig zu...
Und ich versuche, mich in ihn hineinzufühlen, wie er dieses Gebundensein vom Vater annimmt, und wie sich nun in ihm der Verwandlungsprozeß durchsetzt: Die neue Stufe der Erlösung geschieht nicht mehr durch sein "Handeln", sondern durch sein Nicht-Handeln, durch sein Erleiden... Und damit durchbricht er die Sperre, die die Öffnung des Kreuzesbalkens zur Welt Gottes hin verschließen will...
Leibmeditation:zurück zum AnfangIch werde still und nehme bewußt meine rechte Hand wahr - wozu darf ich sie gebrauchen?...
Und ich falte meine Hände - mache sie dadurch zur Zeit unfähig zum "Handeln" - und versetze mich hinein in einen Zustand, in dem meine Hände gebunden wären... Was könnte ich alles nicht mehr tun? Wie ginge ich mit diesem Zustand um?...
Kurzgebet zu Beginn des Tages:
- - Ich zeichne ein Kreuz auf meine Lippten: Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde...
- - Ich öffne meine Hände wie eine Schale nach oben: "Herr, fülle meine Hände" - und ich drehe sie mit der Handfläche nach unten: "damit mein Tun dein Lob verkündige"...
- - Ich lege meine Hände zusammen in der Anbetungshaltung: "Herr, binde meine Hände, damit mein Lassen dein Lob verkündige"...
- - Und ich breite meine Arme aus, so daß ich in Kreuzform stehe oder knie: "Herr, brich du auf mein Herz, damit mein Sein dein Lob verkündige"...
Existenzmeditation:Ich spüre dem nach, in welchen Situationen (vergangen oder gegenwärtig) ich mich wie gefesselt, gebunden, verstrickt gefühlt habe oder fühle - und versuche, im Schauen auf die gebundenen Hände Jesu die Verheißung in mich einzulassen: Du sollst mich preisen und mir dienen durch dein Tun und Lassen - ja gerade durch dein Lassen...