Christliche Meditation
Kreuz 
als Erlösung
Vierte Übungswoche
Dienstag



4/3: Jesus Christus - Sieger, der die Grenze des immanenten Lebens überwindet.

Hinführung:

Um nun die einzelnen Balken unseres Kreuzes näher anzuschauen, besinnen wir uns auf die Versuchungsgeschichte - auf den Ort, wo der Widersacher Gottes in besonders sichtbarer Weise versucht, das Erlösungswerk Christi zu vernichten:

Der Versucher setzt an beim (rechten) "Lebensbalken": "Hast du Hunger, so sprich, daß diese Steine Brot werden" (Lk 4,2-4). Diese Versuchung wird sich wiederholen: Die Menschen wollen den Messias zum Brotkönig machen (Joh 6,15). Daß es eine echte, auch uns heute betreffende Versuchung ist, brauchen wir wohl angesichts des Hungers in der Welt nicht zu betonen"! Aber horchen wir dahinter: Was will der Versucher damit erreichen? Er weist Jesus hin auf seine Macht, Brot zu schaffen, um seinen eigenen leiblichen Hunger zu stillen. Doch Jesus stellt diesem so wichtigen Hunger nach lebensnotwendigem Brot einen anderen Hunger gegenüber: Wer Überfülle von "Brot", von irdischen Gütern hat, verliert zu leicht die Sehnsucht nach dem, was wahres Leben ist. Wer zu satt ist, für den ist der Kreis, der das Kreuz umgreift, abgeschlossen, an dieser Stelle zugebaut: Wo irdische Gaben zum Selbstwert werden, verlieren sie ihre Funktion, Hinweis auf Größeres, Hinweis auf Gott selbst zu werden.
 

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Meditative Besinnung:

Wir kennen die Antwort des Herrn, mit der er den Versucher abweist; wo er sich nicht eingrenzen läßt auf eine irdische, materielle Lebenserfüllung: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht." (Mt 4,4).

Von der Mitte, vom "Herzen" her bricht sein Wissen um wahres, erfülltes, gelingendes Leben hindurch durch das vordergründige Versprechen des Versuchers. Vom Herzmittelpunkt seines Daseins, von seiner brennenden Liebe zu Gott her, schöpft er diese Antwort. Für ihn ist es fraglos: "Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne - und nähme doch Schaden an seiner Seele?" (Mt 16,26).

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 Meditatives Schauen auf Jesus:

Ich kann das Leben Jesu anschauen, kann wieder einzelne Bilder auf mich wirken - und mich damit von ihnen prägen lassen - Bilder und Szenen, in denen es sichtbar wird, wie frei Jesus war vom "notwendigen" Lebensstandard seiner Zeit und seiner Umgebung..., Szenen, in denen deutlich wird, daß er wahrhaft nicht "vom Brot allein" lebte, sondern aus anderen, tieferen Quellen...
 

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Lebensmeditation:

Ich setze mich der Wirkung eines dieser Bilder aus, das mich besonders berührt - und schaue in ihm mein eigenes Leben, heute und jetzt, wie in einem Spiegel, der auch Verborgenes offenbart... Auch ich lebe nicht allein vom Brot...


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