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als Erlösung |
Freitag |
Hinführung:zurück zum AnfangGestern nahmen wir die Mitte des Kreuzes wahr - heute geht es um die Begrenzung. Vielleicht hat eine gute Begrenzung auch etwas zu tun mit dem Erleben des Zu-Hause-Seins, des Geborgen-Seins... Aber die Kehrseite ist das Gefangensein, das Eingesperrtsein in diesen Grenzen. Grenzen müßten zugleich bergen und doch durchlässig sein, wie es ein gutes Zu-Hause ja auch ist...
Meditative Übung:Im Schauen auf das Radkreuz lasse ich den begrenzenden und schützenden Ring auf mich wirken. Ich sehe mich im Spiegel dieses Symboles:
zurück zum Anfang- Fühle ich den Ring mehr als Schutz oder mehr als Bedrohung?... - Wo sind meine guten und gottgewollten Grenzen und Begrenzungen? - Wie gehe ich mit meinen Begrenzungen um?... Wo nehme ich Grenzen bei mir nicht an? - Wo stecke ich mir meine Grenzen zu weit und gerate "ins Uferlose" und wo begrenze ich mich vorschnell und nehme mir selbst den Freiraum, der mir gegeben ist?...
Atem-Meditation:Vielleicht kann auch eine Atemübung helfen, meine Grenzen auszuloten und von der Mitte her durchlässig zu erleben:
Im Blick auf den Vergangenheitsbalken "ermesse" ich seine äußerste Grenze. Vielleicht spüre ich sie beim Augenblick meiner Geburt - vielleicht schon an der Stelle meiner Empfängnis... Daß dieser Augenblick kein Zufall war, sondern daß an diesem Ursprung Gott selbst steht, das glaube ich - und atme beim Ausatmen in dieses Bild hinein: Mein Ursprung in Gott... Wenn ich dieses in mehrmaligem Ausatmen glaubend realisiert habe, kann ich beim Einatmen diese Wirklichkeit von der Grenze her wieder in meine Mitte hereinholen...
Im Blick auf den Zukunftssbalken "ermesse" ich wieder dessen äußerste Grenze: Das einzige, was für mein Leben sicher ist, ist mein Sterben. Ich wage den Blick auf diese zukünftige Wirklichkeit, und sehe auch diese Stunde meines Todes in Gottes Hand eingebettet... Und ich atme in diese erhoffte Wirklichkeit hinein, bis sich auch von dieser Hoffnung ein Stücklein in mir zu realisieren beginnt... Und wieder hole ich beim Einatmen etwas von dieser Hoffnung in meine Mitte hinein...
Und schließlich atme ich in den Höhenbalken hinein - in den/die höchsten "Gipfel" meines bisherigen Lebens und spüre seine Transparenz zur Seligkeit Gottes hin... Und wieder kann ich nach einiger Zeit etwas von dieser Wirklichkeit einatmend in meine Mitte einfließen lassen...
Wenn ich auf diese Weise ein wenig die Grenzen meines Lebens nach diesen vier Seiten hin auszuloten versucht habe, wenn ich es "eingeatmet" habe, daß ich nach allen Seiten hin auf die Liebe Gottes stoße, dann darf ich mir noch einmal den bergenden Kreis bewußt machen, der mein Leben umschließt: Ich darf geborgen, zu Hause sein in der mich umgebenden Liebe Gottes...
Ich bringe alles, was mir aufgegangen ist, betend vor Gott. So, wie ich mich im Spiegel dieser Symbolbilder gesehen und erlebt habe, so halte ich mich einfach Gott hin...