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als Erlösung |
Mittwoch |
Hinführung:Wenn wir gestern und vorgestern in der Vorstellung unseren Lebensweg in dem Bild der Querbalken des Radkreuzes gesehen haben, dann hat sich vielleicht schon ganz spontan dieser "Weg" plastisch nach oben oder nach unten ausgeformt: Auf jedem Lebensweg gibt es Höhen und Tiefen, Berge und Täler, vielleicht hohe Gipfel und tiefe Schluchten, wobei das alles symbolische Bildworte sind, die wir in unsere Sprache aufgenommen haben.
Höhen und Tiefen lassen uns Abstand gewinnen vom Alltag und schenken infolgedessen manchmal einen klareren Blick. Der Gipfel läßt mich weit schauen - und Verbindungen unter der Erde bringen mich oft ganz unmittelbar zum Ziel. Es scheint Lebenswege zu geben, die wenig hervorragende Höhen oder einschneidende Tiefen zu verzeichnen haben - und andere, wo sich höchste Höhen mit dunkelsten Tiefen abwechseln. Beides ist nicht unabhängig voneinander - und ich habe schon manchmal jemanden, der mir von seinen "Höhen" erzählt hat, von mir aus auf die zugehörigen Tiefen angesprochen - und umgekehrt. Und noch immer wurde mir meine Vermutung bestätigt: Ich kann die Höhen nicht ohne die Tiefen haben. (Ich spreche hier nicht von psychisch kranken Menschen). Und gleichzeitig hat mir noch niemand, den ich fragte, ob er lieber ein "flaches" Leben führen möchte, auf diese Frage mit einem "Ja" geantwortet.
- "Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund" (Ps 19,3).
- "In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, sein sind die Gipfel der Berge" (Ps 95,4)
Meditative Übung:
Ich lege wieder in meiner Vorstellung das Radkreuz auf meine "Lebenskarte" und meditiere den "oberen" und den "unteren" Balken des Radkreuzes im Blick auf mein Leben...zurück zum Anfang
Atemmeditation:zurück zum Anfang- Ich stelle mir bei jedem Einatmen vor, daß ich ein wenig leichter werde - vielleicht kommt es nach einiger Zeit dazu, daß ich mir wie schwebend vorkomme... (Ich darf aber die Meditationzeit nicht beenden, ehe ich wieder langsam und allmählich gelandet bin, wieder den Boden unter meinen füßen fühle...).
- Ich stelle mir bei jedem Ausatmen vor, daß ich ein klein wenig schwerer werde, vielleicht sogar ein Stück in den Boden einsinke... Auch hier muß ich mich gegen Ende der Meditation wieder aus dieser Tiefe herauslösen...
Beide Übungen sind geeignet, um zu Beginn einer Meditation in die Stille zu kommen. Jeder sollte darauf achten, welche Richtung ihm persönlich mehr zur Stille hilft - der Abstand aus der Höhe und der Abstand durch die Tiefe...
Meditatives Gebet:Ich nehme einige der Höhen- und Tiefenerfahrungen meines Lebens wahr und stelle mich mit diesen Erfahrungen ins Licht Gottes...