Vorwort
Worum es geht

Mit diesem Mediationskurs möchte ich Sie einladen, einen Versuch kennenzulernen, der in den letzten Jahren vielfältige Weiterführung gefunden hat: In einem Briefkurs, einer Art Fernunterricht, suchten und probierten wir Möglichkeiten aus, die zu einer Vertiefung unseres geistlichen Lebens führen sollten. Nicht im geschützten Raum von Einkehrtagen (Retraiten, Exerzi-tien) sollte dieses geschehen, sondern zu Hause, mitten im Alltag. Der Teilnehmerkreis umfaßte etwa 40 Personen aus unterschiedlichen Altersgruppen, Berufen und Glaubensrichtungen.

Diese Teilnehmer hatten sich verpflichtet, sofern sie nicht durch dringende Umstände verhindert waren, für den Zeitraum von 15 Wochen täglich mindestens 20 Minuten über einen vorgegebenen Stoff - meistens einen Bibeltext - in die Stille des Betens und Meditierens vor Gott zu gehen.

Ob es im Rahmen eines solchen Briefkurses möglich sein würde, eine Gruppe von Menschen zu neuen geistlichen Erfahrungen zu führen - das war die Frage, die im Hintergrund dieses Versuches stand. Würde der eine oder andere vielleicht gewisse Grunderfahrungen machen, die es ihm ermögli-chen könnten, wenigstens im Ansatz gewisse innere Zustände und Bewegungen, die in einem geistli-chen Leben nicht selten vorkommen, neu zu verstehen - zuerst bei sich selbst, aber dann auch bei anderen?
`Nun darf ich im Rückblick auf unser gemeinsames Tun diese Frage dankbar bejahen. Im Mittun er-schlossen sich für fast alle Teilnehmer neue Dimensionen ihres inneren und auch äußeren Glau-bensweges. Bei vielen von ihnen erreichten die geistlichen Erfahrungen eine Tiefe, die meine Hoff-nungen weit übertraf.

Daß solches, wo es geschieht, nie einfach durch bestimmte Methoden „erreichbar“ ist, sondern immer freie Gabe der Gnade Gottes bleibt, braucht nicht hinterfragt zu werden. Auf diesem Wissen basierte das gesamte Kursangebot. Denn auch dann, wenn wir von uns aus alles tun, um - bildlich gesprochen - das Erdreich gut vorzubereiten, in das der Same des Gotteswortes fallen kann, so bleibt es doch immer Gott allein, der das Gedeihen gibt, der wachsen, reifen und Frucht tragen läßt.

Wenn Gott nun auf diesen ersten Versuch so spürbaren, fast greifbaren Segen gelegt hat, so sehe ich darin eine innere Verpflichtung, diesen Weg weiterzugehen und das, was wir in kleinem Kreis versucht haben, einem größeren Kreis zugänglich zu machen. Dazu wurde die unmittelbare Briefform aufgegeben. Es erschien als Buch "Geistlicher Übungsweg für den Alltag"  und wird nun, in einem neuen Anlauf im Internet angeboten werden. Diese Inhalte wenden sich an Menschen, die auf der Suche nach einer Vertiefung ihres geistlichen Lebens sind, entweder als einzelne oder auch als kleine Gruppe, die ein Stück gemeinsam gehen möchte. Ebenso wendet es sich an Seelsorger, die andere Menschen geistlich begleiten wollen. Wenn auch der Briefcharakter aufgegeben wurde, so sollte doch die Unmittelbarkeit des Bezuges zum Leser nicht wegfallen, weil auch im Formalen deutlich werden soll, daß es sich um ein lebendi-ges Gespräch mit den Lesern des Buches handelt.

Möge Gott auch darauf seinen Segen legen und diesen Weg selbst mit allen gehen, die ihn aus Sehnsucht und Verlangen nach ihm und nach einer neuen Erfüllung ihres Lebens betreten.

Danken möchte ich auch den Rechtsträgern der Bilder.von denen ich die Genehmigung zur Veröffentlichung im Internet bekam.

Karin Johne

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