Woche 13 - Freitag

6. Bereit werden, meine Schmerzen mit dem Heilsweg Jesu zu verbinden,
weil er - für mich - sein Kreuz auf sich nahm

Hinführung
"Christus hat nicht aufgehört zu sterben", heißt es in einem Gebet von Michel Quoist. Sein Kreuzweg geht weiter in allen Menschen, die auch heute Schmerz und Leid tragen. "Die Menschen rings um uns, die jeden Tag leiden und sterben, sind immer noch er."

Als eine Symbolgestalt, deren Geheimnis wir immer neu meditieren könnten, stellt die Leidensgeschichte Simon von Cyrene vor unsere Augen - den Mann, der gezwungen wurde, das Kreuz Jesu ein Stück zu tragen, und der darüber wohl zum Christen geworden ist. Seine Söhne finden wir später in der ersten Christengemeinde. Wir können - symbolhaft - einander ein wenig das Kreuz tragen; wir können mit Menschen mit-leiden und ihnen sogar ab und zu ein wenig von ihrem Leiden abnehmen. Das braucht nicht immer so bedeutsam zu sein, wie es zum Beispiel Maksymilian Kolbe getan hat, der wirklich für einen anderen in den Tod ging. Wo ich mein eigenes Kreuz annehme - wobei "Kreuz" schon im Neuen Testament zum Symbolwort für alles Schwere im Leben des Christen geworden ist -, und wo ich mich mit unter das Kreuz eines Mitmenschen stelle und den Schmerz aushalte, dort werde ich in das Geheimnis Jesu einbezogen, das uns in der Gestalt des Simon vor Augen steht: Ich mit dir, für dich - du mit mir, für mich.


Übung
Matthäus 27,32 ("Den zwangen sie, daß er ihm sein Kreuz trug")

Variante
Liedmeditation:
"Ich will hier bei dir stehen, verachte mich doch nicht;
von dir will ich nicht gehen, wenn dir das Herze bricht;
wenn dein Haupt wird erblassen im letzten Todesstoß,
alsdann will ich dich fassen in meinen Arm und Schoß."
(Paul Gerhardt EG 85,6)

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