Woche 13 - Dienstag

3. Bereit werden, meine Angst mit dem Heilsweg Jesu zu verbinden,
weil er - für mich - seiner Todesangst ausgeliefert war

Hinführung
Viele Menschen heute leiden unter Ängsten. Angst ist eine Geißel, die vor keinem Menschen haltmacht. Zwei Möglichkeiten gibt es, mit der Angst umzugehen: Manche Menschen lassen ihre Angst zu und versuchen, damit zu leben. Andere verdrängen jede aufkommende Angst sofort ins Unterbewußtsein. Damit aber beginnt die Angst, wie ein "Dämon" aus der Verborgenheit ihre zerstörerische Macht zu entfalten. Ist es doch ihre Art, den Menschen gerade zu dem zu treiben, wovor er die größte Angst hat.

Wie in einem Brennspiegel sammelt sich im Gebetskampf Jesu in Gethsemane, in seinem Ringen mit der Todesangst, die Angst aller Menschen und aller Zeiten: für uns durchlitten, damit nun unsere Angst einen "Ort" hat, wohin wir sie bringen können.


Übung
Lukas 22,39-46 (Kampf im Ölberggarten)

Varianten

- Gebet der Einfachheit:

Ich lasse meine Angst zu, die in mir ist - schaue hinein in das Dunkel der Angst und versuche, gewissermaßen durch die Angst in mir hindurch zu schauen, sie zu durchbrechen bis in die tiefste Tiefe in mir, wo das Urvertrauen liegt. In dieser innersten Tiefe in mir finde ich Jesus mit seiner Todesangst - aber auch mit seinem Sieg über die Angst.
- Gebet mit Leibwahrnehmung:
Willi Lambert schlägt als Übung vor: Manchmal kann man im Frühjahr in der Morgensonne frisch gepflügte Felder sehen, aus denen die Nebelschwaden nach oben wegdampfen. "Es gibt eine Weise des Betens, die diesem Nach-oben-wegdampfen gar nicht so unähnlich ist. Am besten legt man sich dazu ausgestreckt hin; eben wie ein kleines Stück Land ... Dann pflügt man mit der Frage ... [was einem Angst macht] sein Innerstes auf. Dann kann man sich eine Stunde offenhalten und alle [Angstnebel] emporsteigen lassen - Angst im Blick auf die Vergangenheit, auf die Gegenwart, auf die Zukunft. Daliegen und sagen: ‘Herr, wenn ich ehrlich bin, dann habe ich Angst vor ...!’ Und dies die ganze Gebetszeit über. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß kaum eine Weise des Betens so befreiend und verlebendigend wirken kann wie diese." Und diese "Angstnebel" lasse ich nicht nur einfach wegdampfen, sondern weiß sie aufgenommen von der mich umgebenden Gegenwart Jesu Christi, der in Gethsemane auch meine Angst mit durchlitten hat.

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