2.
Die Gefahr sehen,
durch Unglauben
Gottes Wirken zu hindern
Hinführung
"Selig
bist du, die du geglaubt hast", sagt Elisabeth zu Maria; denn durch ihr
glaubendes "Ja", durch ihre Bereitschaft, "mir geschehe", öffnete
sie in ihrer Person zu ihrer Zeit und an ihrem Ort diese Welt für
das Einbrechen der Wirklichkeit Gottes. Und Jesus preist in unüberhörbarer
Weise immer neu diejenigen selig, die sich im Glauben seinem Wirken öffnen.
Aber dieses Geschehen hat auch eine Kehrseite, die wir oft im Evangelium
überlesen: daß der Mensch durch seinen Unglauben Gottes Wirken
hindern kann; daß er sich selbst der Wirklichkeit Gottes verschließen
und damit auch - an seiner Stelle - diese Welt vor dem lebendigen Strom
der Fülle Gottes, die sich verströmen möchte, zuschließen
kann. Beim Evangelisten Markus steht ein Wort, das sehr nachdenklich macht:
"Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab... Und er konnte
dort keine Wunder tun... Und er wunderte sich über ihren Unglauben"
(6,3-6). Das erlebt Jesus in seiner Vaterstadt.
Übung
Matthäus
17,20b
("Nichts wird euch unmöglich sein")
Variante
Matthäus
17,14-20
("Wegen eures Kleinglaubens")
Achtung:
Gewiß können wir mit unserem Glauben bei Gott vieles erreichen.
Völlig falsch wäre jedoch, jedes nicht erhörte Gebet als
eine Folge des Unglaubens anzusehen. Jede Gebetserhörung ist und bleibt
freie und unverdiente Gnade Gottes.
- Ich
lasse mich anschauen von Jesus Christus (Ikone:Erlöser),
lege alles offen vor ihn hin, eines nach dem anderen, und ich lasse mir
sagen: "Ja, ich weiß - um deine Not, um deine Schuld, um deine Dunkelheit,
ich weiß noch besser als du selbst - und ich liebe dich dennoch,
so wie du bist" (wichtig ist, daß ich es mir sagen lasse, es mir
nicht selbst einrede. Gott sagt es mir durch sein Wort.) ...