Um etwas ganz Einfaches geht es hier, was jedoch zugleich zum Schwersten im christlichen Dasein gehört: mich unter den Augen Gottes zu erleben - das Wissen auszuhalten, von ihm angeschaut zu werden. Das ist nur da möglich, wo ich diesen "Blick" (Symbolwort!) als ein Blick der Liebe und Güte spüre.Wichtig ist, daß ich mir dessen bewußt bleibe, daß das Bild eine Wirklichkeit in sich trägt, daß ich mich nicht von dem Bild, sondern von dem lebendigen Herrn angeschaut weiß, der mir durch das Bild hindurch begegnet. So kann ich mich im Blick der drei "Personen" erleben, die bei ihrer "Beratung" mich "im Auge" haben. (Vergessen wir nicht, daß fast alle diese Bilder Symbolbilder sind! Im nächsten Abschnitt werden wir ausführlich darauf eingehen.)
Andrei Rubljow - "Heilige Dreifaltigkeit" (Bildmeditation)Ich schaue und lasse mich anschauen - nichts anderes ...
Andrei Rubljow - "Der Erlöser" (Bildmeditation)Ich schaue - und lasse mich anschauen ... Ich weiche dem Blick nicht aus, halte ihm stand ... Ich halte der Wirklichkeit stand, die sich hier kundtut: "Du, Gott, siehst mich" ... Ich horche dabei in mich hinein: Welche Gefühle löst dieses Schauen und Angeschaut werden in mir aus? ... Wie empfinde ich mich unter diesen Augen? ... Ändert sich mein Empfinden im Verlauf der Meditation? ... Kann ich vor diesen Augen beten? ...