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Donnerstag |
Das „Kind" in mir wächst
durch Begegnungen
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Die Engel gehören zur Weihnachtsgeschichte unverzichtbar hinzu. Wir begegnen ihnen bei den Verkündigungen, auf dem Feld bei den Hirten, in den Träumen des Joseph.
So sicher es scheint, daß Maria und Joseph keine Engel um die Krippe schweben sahen, so gewiß ist es gleichzeitig, daß die vielen Weihnachtsdarstellungen, welche die Engel selbstverständlich einbeziehen, nicht im Unrecht sind: Sie haben durch den Vordergrund hindurch geschaut und dabei erfahren, daß über diesem Geschehen der Menschwerdung Gottes ein „geöffneter Himmel" war - daß hier die Grenze zwischen Zeit und Ewigkeit ganz durchlässig gewesen sein muß. Und der Engel ist das Symbol für den geöffneten Himmel - manchmal wird er den Menschen erfahrbar.zurückEs geht hier nicht um die grundsätzliche Frage, wer oder was Engel überhaupt sind und wie wir zu ihnen stehen. Daß das göttliche Kind in der Krippe - „wahr' Mensch und wahrer Gott" - bereits von seiner ersten Existenz an mit Engeln zu tun hatte, Engeln begegnen durfte, zeigt etwas von der Durchlässigkeit zur jenseitigen Welt Gottes, welche uns dieses Kind in Bethlehem geschenkt hat. Mir klingt es noch in den Ohren, wie der Chor im Weihnachtsoratorium seinen Schlußchor in die Welt hinein jubelt: „Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!"Das gleiche gilt aber dann auch für die Engel, von denen die Bibel viel häufiger und deutlicher redet. Die Engel sind „Wissende" um den großen Heilsplan Gottes - soweit sie darin einbezogen sind. Sie sind von Gott beauftragt als Helfer den Menschen zur Seite zu stehen, die besonders in diesen Plan einbezogen sind. Und sie haben die Aufgabe, den Kampf gegen die dunklen Mächte zu führen, welche die Menschen bedrohen. Ihnen ist es gegeben, die Heilsgeschichte von einer anderen, höheren Warte aus zu sehen. Und mir ist es sehr nachgegangen, als ich in einem Buch von E. Jungclaussen las, daß er keine Bedenken hat, Engel in unseren guten Gedanken, Einfällen und Emotionen wirksam sein zu lassen. Wenn wir das ernst nehmen, können die Engel als heilsame Wirklichkeiten in unser Leben eintreten.Ich möchte noch kurz von einer anderen Seite her an diese Frage herangehen: In der Diskussion um die Dämonenerfahrungen der Wüstenmönche hat sich die Frage bisher nicht eindeutig beantworten lassen, ob alle Mönche, wenn sie von Dämonen sprechen, an eine objektive, vom Menschen unabhängige Realität solcher Wesen glauben, oder ob manche von ihnen lediglich ihre innerseelischen Dunkelheiten nach außen setzen, um sich mit ihnen auseinandersetzen zu können. Mag man sich „Dämonen" (und auch „Engel") vorstellen, wie man will. Mir scheint es jedenfalls sicher, daß auch existierende äußere dunkle Gewalten darauf angewiesen sind, in der menschlichen Seele dunkle Ansatzpunkte zu finden, wo sie gewissermaßen „landen" und ins menschliche Leben hineinwirken können.
- „Mein Gott" - „mein König"... oder:zurück- „Du" - „mein König"...
(Ich habe dabei das Urbild eines gerechten und guten Königs vor Augen, wie ihn unsere Märchen malen).oder:
Ich sammle mich innerlich bei meinem „Kind":
- „Der Himmel geöffnet" (einatmen - mich weiten unter dem offenen Himmel)...
- „über dir" (ausatmen - in meine Mitte gehen)...
zurück„Hört der Engel helle Liederoder:
klingen das weite Feld entlang,
und die Berge hallen wieder
von des Himmels Lobgesang:
Gloria, gloria, in excelsis Deo..."
(EG 54, 1-3)„Das ew'ge Licht geht da herein,
gibt der Welt ein' neuen Schein,
es leucht' wohl mitten in der Nacht,
und uns des Lichtes Kinder macht."
(GL 130 V.4; EG 23 V.4)
Lk 2,9:
„Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie; und sie fürchteten sich sehr: Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht..."zurück
Ich versuche, mein Gespür dafür zu schärfen, daß es bestimmte Zeiten gibt, in denen „der Himmel geöffnet" ist. „In der Osternacht geht man doch nicht schlafen!", sagte mir einmal eine junge katholische Freundin. Und etwas Ähnliches spürten die Menschen seit alters im Bezug auf die Weihnachtsnacht. „Die Nacht, wo der Wolf nicht beißt und das Feuer nicht brennt", sagt eine von Selma Lagerlöf überlieferte Christuslegende von der Weihnachtsnacht... Nicht umsonst wurde das Weihnachtslied, welches unsere Seelen auf dieses Geheimnis anspricht, unser beliebtestes Lied der heiligen Nacht - ungeachtet aller versuchten Gesangbuchreformen: „Sille Nacht, heilige Nacht..."
Und ich darf in dieser Nacht an diesem Geheimnis teilhaben - heute schon im Mich-Versetzen in diese vor mir liegende heilige Nacht: Ich öffne mich dem Heil, das in dieser Nacht auf die Erde herabkommt: öffne mich dem geöffneten Himmel entgegen - und lasse mich mehr und mehr erfüllen mit dem Licht dieser Heiligen Nacht...zurück
Abschluß wie am Sonntag der vierten Woche.zurück