Lukas
20, 41 - 44
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Vorausüberlegung:
Jesus stellt hier den Schriftgelehrten eine verstandesmäßig
unlösbare Frage.
Ähnliches tun die Zen-Meister, wenn sie ihren Schülern
ein Koan (ein logisch nicht lösbares Rätselwort) aufgeben. Indem
der Schüler dieses Wort wochen- oder monatelang meditiert, erreicht
er vielleicht eines Tages eine neue Ebene des Verstehens, wo Gegensätze
sich nicht ausschließen, weil eine neue Art des Verstehens einsetzt.
Will Jesus etwas ähnliches erreichen?...
Textmeditation:
"David nennt ihn also «Herr».
Wie kann er dann Davids Sohn sein?"...
-
Wir wissen um die klare Abgrenzung von „Vater" und „Sohn"
in der damaligen Welt. Wir tragen dieses Erbe selbst noch tief in uns (Vater/Sohn
- Mutter/Tochter) ...
-
Gilt das Wort Jesu „welche gewürdigt werden der neuen
Welt, werden weder freien noch sich freien lassen" (V.35) auch für
unseren Abschnitt, so daß man sagen könnte: „In der neuen
Welt Gottes, in seinem Gottesreich ... werden weder Väter noch Söhne
sein"...?
-
Willst Du den Schriftgelehrten zeigen, daß die wesentlichen
Fragen des Gottesreiches nicht durch Verstand und Wortstudium der Bibel
zu lösen sind, sondern in einer anderen Dimension?...
-
Muß ich mir das auch immer neu sagen lassen?...
Existenzmeditation:
-
Gibt es in meinem Glaubensleben Probleme, die sich der verstandesmäßigen
Lösung entziehen?...
Vermag ich es, sie in großer Geduld anzuschauen,
ohne eine Lösung erzwingen zu wollen, bis sich mir vielleicht auf
einer anderen Ebene etwas vom Geheimnis öffnet?..
-
Gibt es in meinem alltäglichen Leben Fragen und Probleme,
die unlösbar scheinen?...
Vermag ich es, sie in Geduld anzuschauen und mit ihnen
zu leben, ohne eine „Patentlösung" erzwingen zu wollen, bis sich mir
vielleicht auf einer anderen Ebene etwas vom Geheimnis öffnet?..
Tiefenmeditation:
„Du" - tiefer als all mein Verstehen"...