Woche 7

Wachsam sein gegenüber der Gefahr,
mich der Liebe Gottes zu versagen


Einführung in die siebente Übungswoche
Wenn wir uns in dieser Woche bewußt auf den Umgang mit unserem inneren Gefährdungen einlassen, dann wird mancher von Ihnen sagen können, daß sich diese Thematik bereits in den letzten Wochen zu Wort gemeldet hat. Angesichts der großen Liebe Gottes erkenne ich mein Versagen oft in einer ganz neuen Tiefe. Im Horchen auf die Botschaft seiner Liebe mag mir die Armseligkeit meiner eigenen Liebesantwort erschreckend deutlich geworden sein. Wie gehe ich mit solchen Erkenntnissen um? Darf ich noch einmal daran erinnern: nicht verdrängen und nicht verzweifeln, sondern den Gratweg finden, der zwischen diesen Abgründen hindurch führt.

Das bedeutet: Ich darf, ja, ich soll sogar die Gefahren wahrnehmen, die in mir liegen. Niemals hat Jesus verschwiegen, daß der Mensch in Gefahr steht, die tiefste Erfüllung seines Lebens zu verpassen. Im Gegenteil, er hat den Menschen seiner Umgebung ganz bewußt dafür die Augen geöffnet. Wo weist er auf Hauptgefahren hin, die den Menschen ihren Weg zum Vater, und damit auch zugleich zu ihrer eigenen, tiefsten Lebenserfüllung, verstellen können? Lassen wir uns von ihm ein Stück auf seinem Weg mitnehmen.

Eines wird uns auf diesem Wege bald deutlich werden: Überraschenderweise warnt Jesus die Seinen eigentlich niemals vor moralischen Übertretungen des Gesetzes. Dagegen stellt er ihnen in vielfacher Weise verschiedenste Möglichkeiten vor Augen, die zeigen, daß die Hauptgefahr für den Menschen darin liegt, daß er sich vor der Liebe Gottes verschließt, daß er sich dieser Liebe zu entziehen sucht. Wer aber Gott und seiner Liebe die Antwort eigener Liebe bewußt verweigert, steht in der Gefahr, seine ewige Erfüllung zu verfehlen. Daran läßt das Neue Testament keinen Zweifel. Und es geht dabei um mehr als um ein - vielen Menschen sehr vage und unbestimmt erscheinendes - "Jenseits" nach unserem Tod oder nach dieser Weltzeit. Das Geschehen, das die Bibel mit dem Symbolwort "Gericht" bezeichnet, ist schon jetzt und hier, in kleiner Münze gewissermaßen, erfahrbar:
 

  • Wo ich Gottes große Einladung ausschlage, wird mein jetziges Leben bereits flach und verliert seinen tiefsten Wert.

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