Karin Johne
Adventsmeditationen
2. Woche
Freitag

Ich darf das „göttliche Kind" in mir entdecken, und ihm Lebensraum schenken.



Gebet
Bibel
Abschluß
  Hinführung
Gebet
Bibel
Kunst
Abschluß

Maria findet keinen Palast, sondern nur einen „Stall",
um ihr Kind zur Welt zu bringen.

Hinführung
Wie wichtig es ist, daß wir selbst dem „Kind" Raum schaffen, davon soll in der nächsten Woche die Rede sein. „Und sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge" (Lk 2,7). Zwischen den Zeilen lesen wir - und die Volksfrömmigkeit hat es meditierend ausgemalt, daß ein Kind, was in eine Krippe gelegt wird, wohl in einem Stall geboren worden sein muß. Wir dürfen dabei nicht an unsere nach EG-Norm ausgestatten Ställe denken, sondern an einen Raum mit allen Gerüchen und allem Unrat eines Tierstalles.
Wie wenig mag es Maria verstanden haben, daß Gott sich diesen Ort auswählte, um zur Welt zu kommen! Aber: Wenn Gott in einem Königspalast zur Welt gekommen wäre, wer von uns könnte dann noch jemals auf den Gedanken kommen, daß Gott auch in mir „geboren werden" möchte? Je älter ich werde, desto mehr finde ich mein Innerstes mehr im Bilde eines dreckigen Stalles wieder als im Bild eines Königspalastes - wenn ich auch vielleicht in jungen Jahren einmal geglaubt haben mag, so dreckig sehe es eigentlich in meinem Inneren gar nicht aus...

Und daß nun Gott gerade diesen Weg gewählt hat, ist eigentlich unfaßbar. Er scheut nicht den Stall in Bethlehem. Er scheut also auch nicht das innere Inferno in mir, um dahin zu kommen, ja, dort seine Heimat zu suchen - nichts weniger als seine eigene Geburtsstätte!

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Bibel
„Und legte ihn in eine Krippe".

Ich versuche einmal mir das so lebendig vorzustellen, als hätte ich noch niemals davon gehört...

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Meditatives Gebet
Wiederholungsgebet

- „Dein Glanz" (den Glanz einatmen)
- „durchleuchte(t) mein Dunkel" (ausatmen, mich von dem göttlichen Lichtglanz durchfluten lassen bis in alle meine Glieder und die Abgründe meiner Seele hinein)...

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Liedmeditation
„Er kommt aus seines Vaters Schoß und wird ein Kindlein klein.
Er liegt dort elend, nackt und bloß in einem Krippelein.
Er äußert sich all seiner Gwalt, wird niedrig und gering,
und nimmt an sich eins Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding.
Er wechselt mit uns wunderlich, Fleisch und Blut nimmt er an,
und gibt uns in seins Vaters Reich die klare Gottheit dran."
(Nikolaus Herman 1560, EG 27, 2 - 4; GL 134, 2-3)
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Abschluß
 Abschluß wieder wie täglich in dieser Woche mit den Abschlußanregungen des Sonntags - und nehmen Sie wieder bewußt in sich hinein, was für Sie heute hinsichtlich des Kontrastes zwischen "Palast" und "Stall" wichtig geworden ist.
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