Formen der Liebe
Bibeltext
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a) „Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. (V.1-3)
Drei Formen der Liebe zeigen die Menschen Dir, denen Du das Leben wieder geschenkt hast:
- Lazarus sitzt neben Dir…
- Marta dient Dir…
- Maria aber…
Marias Liebe kann nicht anders, als sich in einer symbolischen Handlung zu verleiblichen:
- die höchste Kostbarkeit des Geschenkes…
- das scheinbar sinnlose Verströmen…
- das Zerbrechen des Gefäßes…
- die Füße Jesu…
- das Haar ihres Hauptes…
- der Duft, der das Haus erfüllt…
Vor dieser Liebe versagt jeder Maßstab des Zweckes oder der Berechnung…
b) „Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch. (V.7.8)
Und Du, Herr, nimmst als Krönung diese Liebe an als das höchste Geschenk!...
- Lass mich die Form meiner Liebe finden…
- Lass mich auch immer neu symbolische Handlungen entdecken, in denen sich meine Liebe verleiblichen kann…
- Gib mir einen klaren Blick dafür, wo Zweck und Berechnung aufhören dürfen…
- Lass Dich auch ein wenig wenigsten beschenken von meiner Liebe…
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Wie soll ich Dich empfangen?
a) „(Da)hörte die Volksmenge, Jesus komme nach Jerusalem“ (V.12)
Du bist im Kommen, Herr, auch heute zu mir…
- Erinnere ich mich täglich an Dein Kommen, Herr, auch heute – zu mir…?
- durch die Schriftlesung…
- durch das Gebet…
- durch meine Leere, die ich Dir öffne…
- durch meine Arbeit – körperlich und geistlich – die ich durch Dich und für Dich tue…
- durch die Begegnungen dieses Tages…
- durch die sonstigen konkr eten Geschehnisse dieses Tages…
b) „Da nahmen sie Palmzweige“ (V.13)
Wie empfange ich Dich heute und Hier…?
-
„Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll Dir grünen
in stetem Lob und Preis
und Deinem Namen dienen,
so gut es kann und weiß.“
(P.Gerhardt)
- Gehe ich Dir – als meinem König – auch wenigstens manchmal jubelnd entgegen…?
- Wie oft bleibe ich abwartend sitzen, ohne daran zu denken, dass Du kommen willst – zu mir, heute und jetzt…?
- Könnte ich nicht beginnen, in manchen Zwischenpausen zwischen zwei Arbeiten zu beten: Maran athah – Komm, Herr Jesu…?
c) „Jesus fand einen jungen Esel“ (V.14)
- Auch zu mir kommst Du nicht „hoch zu Ross“, sondern ganz unscheinbar auf dem „Eselsrücken“ meiner alltäglichen Geschehnissen, Arbeiten und Begegnungen…
- Achte ich auf diese Art Deines Kommens in meinem Leben?
d) „Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht…Die Leute, die bei Jesus gewesen waren, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legten Zeugnis für ihn ab.“ (V.16.17)
Auch in Deiner Nachfolge muss ich manches Mal erkennen, dass Dich „das Volk“ - Außenstehende - besser verstehen als ich…
- Verständnis kann dort entstehen, wo ich bei mir selbst oder bei anderen erlebe, dass „Totes“ scheinbar Erstorbenes wie neu zu leben beginnen darf…
- Aber wie oft geschieht dies erst im Nachhinein – oder meistens wohl gar nicht…
- Nehme ich mir am Abend genügend Zeit, um durch die Geschehnisse des Tages „hindurchzubrechen“ – und „meinen Gott darin zu ergreifen“, wie Meister Eckehart sagt, um zu erspüren, wie oft Du verborgen zu mir kamst…?
e) „alle Welt läuft ihm nach.“
- Wo ich so etwas von Dir erkannt habe, bleibt selbst der Pharisäer in mir ohnmächtig…
- - Ob auch die Kirche heute erahnen mag, dass vielleicht viele, die andere Wege zum wahren Leben entdeckt haben, Jesus näher sein mögen als mancher Amtsträger?...
Glaubt an das Licht
Bibeltext
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a) „Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden (V.29-31)
- Kann es sein, dass gerade etwas, was
ich gleichsam als ein „Gewitter“ mit „Blitz und Donner“ in mir erlebe, ein
Zustand ist, in dem dämonische Kräfte überwunden werden…?
b) „(Die Griechen)sagten zu (Philippus): Herr, wir möchten Jesus sehen.(.V.21)
Herr, auch ich möchte Dich so gern sehen, erfahren – nicht erst im Jenseits, sondern bereits hier und jetzt…
- Hilf mir, Dinge, Begegnungen und Geschehnisse zu „durchbrechen und Dich darin zu ergreifen“ (Meister Eckehart)…
- Lass mich Zeit und Ruhe finden, lange zu schauen, ob und wie Du Dich darin vielleicht zeigen willst…
- Schenk mir Deine Freude ins Herz, wenn ein noch so kleiner Strahl von Dir meine Dunkelheit durchbricht…
- Schenk mir die Gelassenheit, Dich
auch zu ertragen, wo Du Dich verbirgst…
c) „ Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus.(V.22)
- Lass mich – wo es sinnvoll ist – auch menschliche Hilfe annehmen, um Dir näher zu kommen…
d) „Amen, amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn
es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer
an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering
achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge
er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. (V.24.-26)
Gerade die Zeiten Deiner Verborgenheit sind vielleicht die fruchtbarsten Zeiten meines Lebens in Deiner Nachfolge…
- Führt nicht gerade ein Weg durch den Tunnel schneller zum neuen Licht als der Weg in der Sonne über den Berg…?
- Hilf mir, gerade meine innere Dunkelheit mit Deinem Leiden und Tod zu verbinden…
- Kannst Du mir helfen, mich selbst
loszulassen und mich einfach in Dich hinein zu werfen…?
e) „Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht. Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät. Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet. Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen.(V:35.36)
- Doch auch in meinem Leben gibt es neben den Zeiten der Dunkelheiten auch „Zeiten des Lichtes“…
- Lass diese Zeiten mich nützen, um darin Entscheidungen zu fällen, die in den dunklen Zeiten nicht möglich waren…
- Hilf mir zum Glauben an Dein
Licht, um auch zum Kind des Lichtes zu werden…
Sensibilisiere mein Herz, damit diese Bitten zu Dir aus dem Herzen aufsteigen, dass sie wirklich von Herzen kommen
Dein Gebot: Ewiges Leben!
Bibeltext
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a) „Obwohl Jesus so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn (V.37).
- Bin ich mir eigentlich stets bewusst, wie viele Zeichen und Wunder Du auch in meinem Leben bereits getan hast…?
- Vergesse ich das manchmal einfach, wenn eine neue Zeit der Dunkelheit und Dürre mich befällt – und kann mein Glaube dann wanken oder gar völlig verdrängt werden kann…?
b) „Er hat ihre Augen blind gemacht,… damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile“(V.40)
- Ist es möglich, dass Du selbst mich manchmal in den Tunnel des Unglaubens führst, damit ich meine Schuld erkenne –
- Und willst Du mir gerade in solcher Dunkelheit die neue Chance geben, mich neu zu Dir zu bekehren, damit Du mich heilen kannst, wie es Dein Wunsch ist…?
c) „Dennoch kamen sogar von den führenden Männern viele zum Glauben an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht offen, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. (V:42)
- Kenne ich das nicht auch von mir, dass ich manches Mal schweige, anstatt mich zu Dir zu bekennen, um bei irgendwelchen Menschen keinen Anstoß zu erregen?
- Ich sinne dem nach und lassen verschiedene Begegnungen mit mir nahe oder ferner stehenden Menschen an meinem inneren Auge mit dieser Frage vorüberziehen…
- Was alles mir dabei in den Sinn kommt, werfe ich hinein in Deine vergebende Liebe – und frage Dich, was ich an meiner Stelle tun könnte, um dieses Versagen in Zukunft möglichst zu vermeiden ohne dabei in einen missionarischen Übereifer zu geraten, der vielleicht gerade das Gegenteil bewirken könnt…
d) „Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. … Der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. (V:48.49)
- Ich kann es kaum fassen: Das „Wort“ als Richter – wo könnte die sakramentale Dimension des Wortes deutlich ausgesprochen werden als mit diesem Satz…?
e) „Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist (V.50)
- Auch das kann ich kaum fassen: Das Geschenk des ewigen Lebens:
- es beinhaltet nicht nur meine Sehnsucht…
- es beinhaltet nicht nur Deinen Wunsch für mich…
- sondern es beinhaltet Deinen Auftrag für mich:
Luther schreibt:„(Jesus sagt) „Ich weiß, sein Gebot ist das ewige Leben“)