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„Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es“. (V.1-2)
Du hast gelehrt - vielleicht von der radikalen Vergebungsbereitschaft…
„Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen“. (V.3-6)
- Wenn auch Menschen diese Versuchungssituation provozieren - letzten Endes bist Du es selbst, welcher uns durch bestimmte Situationen fragt, ob wir selbst bereit sind, zu tun, was wir andere lehren…
- So ernst nimmst Du unser Wort…!"
- So ernst ist Dir mein Tun…!
„Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde“ (V.6)
- Entweder scheint Deine Lehre nicht zu stimmen - oder das Wort Gottes gilt nicht schlechthin…
- Entweder DU opferst das Leben dieser Frau mit ihrer schweren Sünde - oder Du gefährdest Dich selbst bis zum Tode…
- Deinen Antwort wird aus dem Schweigen geboren…
- In Deinem Schweigen, Herr, schaust Du mit dem Herzen auf das, was sich hinter dieser Situation verbirgt:
- Für die Frau bedeutet die Rettung: Begnadigung
„Jesus blieb allein zurück mit der Frau“ (V.9)
- Du siehst die Frau, die ihre bisher verborgenen Schuld ins helle Licht gestellt sieht - und in Erwartung ihres sicheren Todes vielleicht die Schwere dieser Schuld erkennt…“
- Deine Liebe - die allein das Heil des anderen sucht - findet den Weg aus der Ausweglosigkeit: Die Rettung aus der Schuld
„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ (V.7)
- Du siehst daneben die Ankläger, die nur darauf bedacht sind, Recht zu behalten, Dich ins Unrecht zu setzen - und dabei „über Leichen gehen“…
- Für die Ankläger bedeutet die Rettung: Eigene Erkenntnis ihrer Schuld…
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Nachfolge
a) Du bist das Licht der Welt
„Ich bin das Licht der Welt“
- Anteil an diesem Licht bekomme ich, wenn ich Dir nachfolge…
- Herr, lass für mich den Weg der Nachfolge zu einem Weg ins Licht werden…
b) In Deiner Nachfolge bekommen wir Anteil am Licht
„Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
- Im Gegensatz zu einem Menschen, der sich oft wie zufällig hineingeschleudert erlebt in diese Welt, schenkst Du Anteil daran, in Deinem Licht Ursprung und Ziel zu erkennen…
- Lass auch mich in Deiner Nachfolge, Herr, Sinn und Ziel meines Lebens mehr und mehr erkennen…
c) Du schöpfst aus einer unerschöpflichen Quelle.
„der Vater, der mich gesandt hat, legt über mich Zeugnis ab“
- Du gleichst nicht der Kerze, die sich selbst verzehrt, indem sie leuchtet, sondern eher einer elektrischen Leuchte, die ihre Energie aus einer schier unerschöpflichen Quelle bezieht.
- Herr, in Deiner Nachfolge lass mich erfahren, dass ich aus dem Zeugnis Deiner Nähe, Deiner unerschöpflichen Kraft neu und neu schöpfen darf…
d) In DIr, Herr, schauen wir den Vater
„würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen“
- Dein Leben, Herr, macht die verborgene Unsichtbarkeit des Vaters sichtbar…
- In Deiner Nachfolge, Herr, lass mich das verborgene Geheimnis des Vaters immer besser erkennen…
- und lass durch mich selbst auch ein Stück Deines göttlichen Geheimnisses sichtbar werden…
e) Nachfolge im Hier und im Nun meines Lebens
„Diese Worte sagte er, als er im Tempel bei der Schatzkammer lehrte“
- Alles dies geschieht nicht in einer unverbindlichen Allgemeinheit, sondern in einer ganz konkreten Situation Deines Lebens…
- Lass mich Dir nachfolgen, Herr, nicht nur im Wunsch und Willen, wie ich es mir vorstelle, sondern mitten in den konkreten Situationen meines Alltags, im Hier und im Nun…
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a) „Ein
andermal sagte Jesus zu ihnen: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen (V.21)
Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin
nicht aus dieser Welt.“(V.23
- Es gibt Zeiten Deiner Nähe und Zeiten Deiner Verborgenheit. Wenn wir Dich als den Verborgenen erfahren, so kann es daran liegen, dass wir Dich von unseren Voraussetzungen her (ihr seid aus dieser Welt) suchen…
- Schenke uns den Blick, der durch Dich hindurch den Vater sieht…
b) „Ich bin nicht aus dieser Welt.“ (V.23) , und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.(V.26) Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. (V.28)
- Du aber bist der ganz andere, lebst aus anderen Quellen – aus den Quellen des Vaters, deren Wasser Du in diese Welt hinein strömen lässt……
- Lass mein Herz offen sein für dieses Einströmen des göttlichen Fülle aus den Quellen des Vaters…
c) „Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben“ (V.21) „denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben (V:24).
- Es geht nicht um weniger als um Leben und Tod. Der Weg zum Leben ist der Glaube, dass Du es bist…
- Es ist ein Glaube, der nicht Dich beurteilt, sonder sich unter Dein Urteil stellt. Das Geheimnis dieses Geschehens: Wie ich Dich sehe, daran entscheidet sich mein eigenes ewiges Schicksal…:
Herr Jesus Christus, wahrhaftiger Gott,
- wie verstehen Dich oft nicht, aber wir möchten glauben, „dass Du es bist“ – was uns widerfährt…
- aus diesem Glauben heraus werden wir Dich mehr und mehr erkennen – und damit auch uns selbst…
Herr Jesus Christus, wahrhaftiger Mensch,
- Du lebst aus den verborgenen Quellen des Vaters,
- Du machst das Sein des Vaters sichtbar in dieser Welt…
- Du sprichst in unserer Sprache aus, was Du vom Vater vernimmst…
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a) „Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. (V.31)
- An Dich zu glauben, Herr, heißt noch nicht sofort, Dein Jünger zu sein. Dein wahrer Jünger werde ich erst durch das „Bleiben in Deinem Wort“…
- Weil aber Du „das Wort“ bist (1,1) heißt dies wohl nichts anderes als „in Dir bleiben“
b) „Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden?“ (V.32-33)
- Deine Verheißung für das wahre Jünger-Sein – die Freiheit – spricht etwas an, von dem wir meistens denken, wir hätten es nicht mehr nötig, weil wir es bereits besäßen…
- Denn wir erleiden Knechtschaft meistens, ohne sie als solche zu erkennen…
c) „Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus.(V.35)
- Wo wir unser Verhältnis zu Dir als unter einem Zwang stehend – erkennen oder ahnen, - also als „Knechtschaft“, hat es keinen bleibenden Wert…
d) „der Sohn bleibt für immer im Haus. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.“ (V.35-36)
- Deine Befreiung ist echte Befreiung:
- sie geschieht in der ganz persönlichen Bindung an Dich…
- sie umfasst unser ganzes Sein „der Sohn bleibt für immer“...
- erst diese Freiheit öffnet uns den Blick für unser früheres Gebundensein, Versklavt-Sein...
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a) Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. (V.38)
- Du, Herr, kennst die Menschen, denen Du begegnest bis auf den Grund… Du erkennst aus den Taten und Gedanken den Ursprung, den „Vater“ dieser Taten und Pläne…
b) „Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham So hat Abraham nicht gehandelt. (V.39.40)
- Es geht nicht um eine leibliche Nachkommenschaft Abrahams, auf die sich die Israeliten berufen, sondern um die Bereitschaft Abrahams, Gottes Ruf an sich zu hören und danach zu handeln – ungeachtet aller Schwierigkeiten…
c) „Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen“ (V.42)
- Du beurteilst die Menschen nach dem Ursprung, dem „Vater“ ihrer Taten und ihrer Vorhaben die widergöttlichen Ursprünge – also den „Vater“ dieser Taten und Vorhaben….
d) „Ihr habt den Teufel zum Vater, und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe.. (V.39-40)
- Aus Deiner eigenen, wurzelechten Verbindung mit dem Vater, die sich in Deinem Tun und in Deinem Urteil manifestiert, hast Du die Fähigkeit Deines Urteils – auch über die religiösen Menschen bekommen…
- Alle Taten und Vorhaben, welche in ihrem Ziel lebensfeindlich („Mörder“) sind oder der göttliche Wahrheit der Liebe („Lügner) entgegenstehen, haben ihren „Vater“, ihren Ursprung nicht im Gott des Lebens und der Liebe…
- Ich schaue auf meine Taten und Wünsche der letzten Zeit und befrage sie nach ihrem Ursprung und ihrem tiefsten Ziel…
- Helfen sie mir zum erfüllten Leben oder sind sie meinem wahren Leben hinderlich, feindlich…?
- Ich versuche, sie zu unterscheiden und klar loszulassen, was mich am wahren Leben hindert…
- Ich bin mir bewusst, dass – wie die Ägypter den Israeliten nach ihrem Auszug wieder nachjagten - , auch das, was ich scheinbar schon losgelassen habe als lebensfeindlich oder Leben zerstörend, mich wieder einholen will, mir nachjagt…
- Erst der „Durchzug“ durch die Fluten zum neuen Ufer – wobei mir die Sonne, auf die ich zugehe, den leuchtenden Weg weist – führt mich zum neuen Ufer, an dem mein Weg neu beginnen kann – aber zuerst ist es oft ein langer Weg durch die Wüste…
Bibeltext:
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a) „Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes“(V:47)
Daran kann ich erkennen, ob „ich aus Gott bin“:
- wenn mich Dein Wort – wenn auch nur selten - in der Tiefe, in meinem Herzen, anspricht…
- wenn ich in der Schönheit der Natur in der Tiefe einer Blüte oder
eines Sonnenuntergangs Dich ahne…
(Meister Eckehart: Der Mensch muss lernen, die Dinge
zu durchbrechen und seinen Gott darin zu schauen“)
- wenn ich im Worte eines Menschen oder eines Buches etwas finde, was für mein geistliches Leben hilfreich, „dran“ ist…
- wenn ich in einem Schicksalsschlag zu fragen vermag: „Herr, was willst Du mir damit sagen?“…
b) „Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort
festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen“. (V.51)
- „An Deinem Wort festhalten“ heißt für mich, an Dir bleiben (als Rebe am Weinstock). Was aber von Dir in mir lebendig ist – und wenn es nur ganz gering ist – ist bereits hier dem Tod entnommen – als „Glied Deines Leibes“ hat es sein Leben bereits jenseits der Todeslinie…
c) „Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.“ (V.58)
- Wenn ich - auch nur mit einem geringen Teil meines Wesens – in Dir bleibe und bin, dann reicht auch für mich diese Wurzel in die tiefste Ewigkeit hinein – in Dich, der Du vor aller Zeit bist…
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