Karin Johne,
Meditationsanregungen zum Hebräerbrief


Hebr 12, 14-29

Du, unser Gott, bist ein verzehrendes Feuer

Du, Herr, bist ein verzehrendes Feuer, was mehr und mehr vernichten will, was irdische, vorläufige Ziele vor Augen hat.

12:14 Trachtet nach Frieden mit allen und nach Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird.

12:15 Habt acht darauf. dass keiner die Gnade Gottes versäume, dass nicht eine Giftwurzel aufschießt, Unordnung verursacht und die meisten dadurch angesteckt werden,

12:16 dass keiner ein Unzüchtiger sei oder ein Verächter des Heiligen wie Esau, der für ein einziges Gericht seine Erstgeburt hergab.

12:17 Ihr wisst ja, dass er nachher, als er den Segen zu gewinnen begehrte, abgewiesen wurde; denn zur Sinnesänderung fand er keinen Raum, obwohl er sie unter Tränen suchte.

12:14 Trachtet nach Frieden mit allen…

- Du willst in mir mehr und mehr verzehren, was zum Unfrieden mit irgendeinem Menschen tendiert…

„und nach Heiligung“

- Du willst in mir mehr und mehr verzehren, was nach vordergründiger Erfüllung strebt und Dich als alleiniges Ziel aus den Augen verliert…

 

12:18 Ihr seid ja nicht hinzugetreten zu etwas Berührbarem und zu entzündetem Feuer, zu Wolkendunkel und Gewittersturm,

12:19 zu Posaunenklang und laut schallenden Worten, bei deren Vernehmen die Hörer baten, es möge nicht weiter so zu ihnen gesprochen werden.

12:20 Denn sie ertrugen nicht die Verordnung: "Selbst wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden“.

12:21 Und sogar Mose - so furchtbar war die Erscheinung - sprach: "Ich bin voller Furcht und zittere,"

„"Ich bin voller Furcht und zittere“

Du, Herr, bist ein verwandelndes Feuer für alles, was sich in mir vor Dir fürchtet und Angst hat..

12:22 Nein, ihr seid hinzugetreten zum Berge Sion und zur Stadt des lebendigen Gottes, zum himmlischen Jerusalem und zu Myriaden von Engeln, zu einer Festversammlung

12:23 und zur Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgezeichnet sind, und zu dem Richter, dem Gott aller, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten

12:24 und zu dem Mittler des Neuen Bundes, zu Jesus, und zum Blute der Besprengung, das lauter redet als Abel.

12:25 Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet, Denn wenn jene nicht entronnen sind, die den abwiesen, der sich auf Erden kundgab, um wie viel weniger dann wir, wenn wir uns abkehren von dem, der vom Himmel her sich 12:26 Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert, jetzt aber hat er die Verheißung gegeben: "Noch einmal will ich erschüttern, und zwar nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel:

12:27 Das "noch einmal" aber deutet die Umwandlung dessen an, was erschüttert wird, weil es etwas Geschaffenes ist, damit bestehen bleibe, was unerschütterlich ist,

12:28 Darum lasst uns, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, dankbare Gesinnung bezeigen, wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mit Ehrfurcht und Scheu;

12:29 ist ja doch unser Gott ein verzehrendes Feuer.

Du, Herr, bist ein verwandelndes Feuer für alles, was in mir in die Richtung auf Dein ewiges Reich hin tendiert…

„zum himmlischen Jerusalem“

- ich darf meine Sehnsucht nach einem Reich des Friedens in mir wahrnehmen - und Dir diese Sehnsucht hinhalten, damit sie mehr und mehr wachse zu einer Sehnsucht nach Deinem Friedensreich…

„zu Myriaden von Engeln“

- ich darf wahrnehmen die seltenen (von Engeln geschenkten?) Gedanken, die Wege zu Dir aufweisen können und halte sie Dir hin, damit sie mehr und mehr hineinwachsen in Deine himmlischen Gedanken…

„ zur Gemeinde der Erstgeborenen …zu den Geistern der vollendeten Gerechten“

- ich darf meinen inneren Blick richten auf die Menschen, mit denen ich mich schon hier im Leben als Glieder der communio sanctorum, der Gemeinde der Heiligen, verbunden weiß…

- ich darf bereits in der Liturgie mit der himmlischen Gemeinde in Verbindung treten, damit Du mich schon hier mehr und mehr hineinziehst in die himmlische Gemeinde…

„zu dem Mittler des Neuen Bundes, Jesus“

- Und - alles zusammen fassend - darf ich immer wieder auf Dich, Herr, blicken, um mich durch dieses Hinschauen mehr und mehr verwandeln zu lassen in Dein Bild, Jesus Christus, menschgewordener Gott…


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