Karin Johne,
Meditationsanregungen zum Hebräerbrief


Hebräer 04,01-07


Die große Verheißung über jedem Christenleben:

Der Exodus aus der Versklavung in das gelobte „Land der Ruhe"

4:1 Darum lasst uns ernsthaft besorgt sein, dass keiner von euch zurückbleibt, solange die Verheißung, in das Land seiner Ruhe zu kommen, noch gilt.

4:2 Wir haben ja die frohe Botschaft empfangen so gut wie jene; aber das vernommene Wort nutzte jenen nichts, weil sie. sich nicht durch den Glauben mit den Hörern verbanden.

4:3 In eine Ruhe gehen wir nämlich nur ein, wenn wir gläubig geworden sind; hat er doch gesagt: "So dass ich schwur in meinem Zorne: sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen"; und doch waren die Werke seit Grundlegung der Welt fertig.

4:4 denn vom siebten Tag heißt es an einer Stelle: Und Gott ruhte am siebten Tag aus von all seinen Werken; 

 

Die Verheißung gilt mir: Du darfst eingehen in das Land deiner Ruhe.

- Ich lasse das bis in mein Herz einsinken…

Der Exodus führte durch das Schilfmeer und durch die lange Wüstenstrecke.

„Ihr sollt wissen, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer.

Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise, und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem lebensspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus.“ (1.Kor 10, 1-3)

Bereits die Israeliten hatten Anteil an der Taufe (Schilfmeer) und der Eucharistie (der mitfolgende Fels: Christus!)

Der Exodus im AT war prophetisches Vorbild für den Exodus, den jeder Christ vollziehen soll: nicht mehr nur in das Land der Ruhe Palästina, sondern viel mehr: In das „Land der Ruhe“, das wir bei Gott finden.

- Das gilt auch mir auf meinem Weg…

Diese Freudenbotschaft gründet sich auf

- dem Geheimnis, dass Gott selbst  am siebenten Tag von seinen Werken ruhte und von seinem Schöpfungswerk ruhte (Gen 2,3)

- der Botschaft, dass Gott selbst seine Volk in das Land der Ruhe begleiten wollte (Ex 33, 14, wo Gott zu Moses sagt: „Ich selbst werde mitgehen und dir Ruhe geben“)

- dass diese Möglichkeit weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft liegt, sondern im „Heute“, im „Nun“ der Mystiker…

- dass wir den Weg nur finden, wenn wir uns im Glauben an Christus führen lassen, es an uns geschehen lassen…

4:5 hier aber heißt es: Sie sollen nicht in das Land meiner Ruhe kommen. 

4:6 Da es nun dabei bleibt, dass einige hineinkommen, die aber, die früher die Freudenbotschaft empfangen haben, wegen ihres Ungehorsams nicht hineingekommen sind, 

4:7 setzt er aufs neue einen Tag fest, nämlich: Heute, indem er durch David, wie schon gesagt, nach so langer Zeit spricht: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!

Es besteht die Gefahr des „Zurückbleibens“ auf diesem Weg.

- weil die große Gefahr besteht, dass wir diesen Weg in die Ruhe verfehlen können…

- wenn wir das „Heute“, das „Nun“ nicht benutzen - den Überstieg von der Zeit in die Ewigkeit Gottes, die in uns bereits vorhanden ist…

- wenn wir uns nicht führen lassen von dem „mitgehenden Fels“, Jesus Christus, der allein den Weg kennt…

- wenn wir das nicht tun im Gehorsam gegenüber den leisen Impulsen des Heiligen Geistes, der uns von innen her führt…

- wenn ich nicht Abstand nehme von dem Vielerlei meiner Aktivitäten, um den „Lebenssabbat“ zu halten…

Beim Beten erfuhr ich:

- zuerst sah ich Jesus im Schiff mitten im Sturm schlafen….

- dann eine Kugel, die in einer umgekehrten Pyramide langsam rollend ihre Ruhepunkt ganz unten suchte, so sie still verbleiben konnte - angezogen von der Erdschwere…

- dann eine Ikone von Josua Boesch: Tabernakel

 


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