Bitte zuerst selbst langsam und sorgfältig lesen (Bibeltext im Internet)

Dieser Textabschnitt spricht Kriterien der Entscheidungsfindung an - er beschränkt sich dabei aber nicht auf die Fragen der Jungfräulichkeit, Witwenschaft oder Ehe, sondern es geht - umfassender - um allgemeine Fragestellungen nach Entscheidungen im Blick auf Dinge, die mich freuen oder betrüben, um Entscheidungen im Blick auf Besitz oder Verzicht; um Entscheidungen im Gebrauch der vielfältigen "Möglichkeiten dieser Welt", unserer modernen Zeit oder auf deren Verzicht (V. 29b -31a)

In diesem Abschnitt können wir erleben, dass Paulus seine Gemeinde auf drei unterschiedlichen Möglichkeiten für Entscheidungen anspricht:

Er kennt für Entscheidungen
 

• die Unterscheidung des "richtig oder falsch" -
• die Unterscheidung des Guten und Möglichen (beides ist möglich, "wenn es im Herrn geschieht") -
• die Unterscheidung Guten und des "Besseren", ja des "Seligeren" (weil es die Ebene der Freiheit ist, die aus der alleinigen Bindung an "das, was Gottes ist" geschieht (V.39b)...


In diesem Abschnitt können wir erleben, dass Paulus seine Gemeinde auf zwei unterschiedlichen Ebenen anspricht:

a) Da ist zuerst die menschliche Ebene, die in diesem Abschnitt nicht angesprochen wird: Die Ebene, wo es um Sünde oder Nicht-Sündigen geht:: die "menschliche" Ebene, (s. letzter Abschnitt), wo die Entscheidungen in die Freiheit des Menschen gestellt sind: da leiten sich die Kriterien von menschlichen Erwägungen ab: V. 28; V.36...
 

• "die gegenwärtige Not" (V.26);
• "die Betrübnis im Fleisch" (v.28);
• die "Kürze der Zeit" (V29);
• die Vergänglichkeit dieser Weltgestalt" (V.31);
• die mancherlei Belastungen und Sorgen auf menschlicher Ebene (V. 33ff)
• die Frage nach der "Schicklichkeit", nach dem Brauch, dem allgemeinen Usus, danach, was "man" tut... (V.36)
  b) Da ist die "göttliche Ebene", die Ebene der Freiheit, zu der Paulus lockt, nicht als Belastung, sondern als Befreiung:
 
• die Bewahrung vor der Betrübnis im Fleisch (V.28);
• die Möglichkeit, unbesorgt und unbelastet zu leben (V.32);
• die "Sorge", die sich allein auf das, "was Gottes ist", richtet und die von menschlichen Sorgen befreit (V. 35)
• die Möglichkeit, dem Herrn in Freiheit und ohne Nebenbelastungen zu dienen (V35)
• die Freiheit vom Urteil der anderen, vom Sich - Richten - Müssen nach dem, was Brauch, was "schicklich" ist, die Freiheit, seine Taten allein vor Gott zu verantworten (V.37)