1johannes 05,13-21
bitte zuerst den Bibeltxt langsam und gründlich lesen
„damit ihr seht, daß ihr das ewige Leben habt“ (V.13)
Das ist das Ziel dieses ersten
Johannesbriefes: Dass wir „sehen“ (ein tiefes Sehen mit dem Herzen) (ina
eidhte oti zwhn ecete),
dass wir das ewige Leben haben.
- das gilt uns, die wir glauben an den Namen Jesu…
- das gilt uns, die wir die Freudigkeit haben, dass wir immer wieder einmal erfahren durften, wie manche unserer Gebete erhört wurden - vielleicht anders, als wir es gemeint hatten…
„Wer sieht, daß sein Bruder eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt“… „es gibt Sünde, die zum Tod führt“ (V.16)
Wir müssen es annehmen, dass hier klar unterschieden wird zwischen einer Sünde, die nicht zum (ewigen) Tod führt und einer „Sünde zum Tode. (Die katholische Kirche unterscheidet zwischen Todsünde und „lässlicher“ (zu erlassender) Sünde…
- Wir werden aufgerufen, für den Bruder und die Schwester mit „lässlicher Sünde“ zu bitten - und diesem Bitten wird Erhörung verheißen…
- Doch weshalb darf ich für den
„Todsünder“ nicht bitten?? Wie geht das zusammen mit der Liebe Gottes, die alle
umfasst??
Vielleicht gibt uns der Hebräerbrief hier eine Antwort:
Zur Todsünde ist überhaupt nur der fähig, welcher zuvor einmal „erleuchtet war und geschmeckt hat die himmlische Gabe und
teilhaftig geworden ist des Heiligen Geistes“ (Hebr 6,4-6).Und der danach wieder
abfällt.
„ Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht. (V:18)
Und wieder geht es um mich:
- geboren aus Gott kann ich keine Todsünde mehr begehen, denn Christus bewahrt mich, dass der Böse mich nicht antasten kann -(Meister Eckehart: „Gott ist um ihn herum, wie meine Kappe mein Haupt umschließt“ S.70)
„ Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen. (V.19)
Wieder werden die beiden Ebenen (levels) angesprochen:
- die „weltliche“ Ebene ist vom Bösen bestimmt…
- aber wir „wissen“ in unserem Herzen, dass Christus gekommen ist und wir in ihm sein dürfen und damit auf die neue, göttliche Ebene gehoben wurden - auf die Ebene der „Wahrheit“ und des damit angebrochenen wahren, nicht mehr vom Tod bedrohten ewigen Lebens…
„hütet euch vor den Götzen!“ (V.21)
Und dennoch bleibt die Warnung, uns vor den Abgöttern zu bewahren, die nur allzu mächtig sind in der uns umgebenden Wirklichkeit...